Tafel ist auch im Lockdown geöffnet

Lebensmittelausgabe findet in eingeschränkter Form weiter statt

Marion Deerberg (links) mit vier der Tafel-Helfern vor der Ausgabestelle. Das gesamte 30-köpfige Tafel-Team hat sich dazu entschlossen, nach Kräften weiter Bedürftigen mit Lebensmitteln zu helfen.

Seesen. Das Jahr geht dynamisch zu Ende, das Virus kennt keine Pause, die Fallzahlen steigen Deutschlandweit weiter. Seit Mittwoch ist Deutschland in den bundesweiten „harten“ Lockdown. Schulen, Kitas und Geschäfte müssen bis vorerst 10. Januar 2021 geschlossen werden. Läden, die der existenziellen Versorgung dienen, unter anderem Lebensmittelgeschäfte, bleiben geöffnet.

Doch was bedeuten die aktuellen Regelungen für die Tafel in Seesen? Darf sie geöffnet bleiben oder muss sie schließen? Diese Fragen stellten sich die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, da auch die Tafel(n) von den aktuellen Regelungen betroffen ist. Die beschlossenen Maßnahmen werden von den Bundesländern durch Rechtsverordnungen umgesetzt. Im ersten Lockdown im Frühjahr wurden die bundesweit tätigen Tafel-Organisationen in ihrem Bundesland als systemrelevant eingestuft.

Unter Beachtung der aktuellen Hygiene- und Schutzmaßnahmen dürfen die Tafeln, wie die Tafel Seesen, auch im erneuten Lockdown geöffnet bleiben.

Am 14. Dezember haben sich Marion Deerberg, Leiterin der Tafel Seesen, und ihr Tafel- Team nach kurzfristiger Beratung dazu entschlossen, die Tafel Seesen auch im erneuten Lockdown offen zu lassen. „Die Fürsorge für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Kundinnen und Kunden stehen bei allen Abwägungen im Vordergrund. Beide Zielgruppen gehören aufgrund ihres Alters oder Vorerkrankungen zur Risikogruppe“, berichtet Marion Deerberg, verantwortlich für die Tafel und ihren Trägerverein. Und sie erzählt weiter: „Im Sinne unserer vielen Tafel- Kundinnen und -Kunden und der 30 Tafel-Aktiven in unserer Stadt halten wir es für notwendig, weiterhin Lebensmittel zu verteilen und bewerten dies nicht als Freizeitangebot. Die soziale Situation vieler Menschen hat sich den vergangenen Monaten zugespitzt“. Für die kommenden Wochen haben Marion Deerberg und ihr Helfer-Team deshalb folgende Maßnahmen ergriffen, um weiterhin Menschen mit Lebensmitteln unterstützen zu können und den Tafel-Betrieb in eingeschränkter Form aufrechtzuerhalten:

1. Die Ausgabe der Lebensmittel erfolgt zu festgelegten Abholzeiten um Warteschlangen zu vermeiden.

2. Die Anmeldung erfolgt weiterhin nur telefonisch. Persönliche Beratungen und Anmeldungen finden nicht statt.

3. Die Abholzeiten müssen von den Tafel-Kunden eingehalten werden und frühes Anstellen ist in der besonderen Situation von ihnen unbedingt zu vermeiden.

4. Kunden und Helfer tragen durchgehend eine Mund-Nasen- Bedeckung.

5. Pro Haushalt dürfen maximal nur zwei Erwachsene zur Ausgabe erscheinen.

6. Die Ausgabe der Ware erfolgt in Lebensmittel-Taschen, die von den Helfern in der Tafel- Ausgabestelle gepackt und über das Fenster zur Tafel- Eingangstür angereicht werden.

7. Die Tafel-Kunden haben vorübergehend keinen Zutritt zu den Räumen der Tafel Seesen.

8. Der direkte Kontakt zwischen Helfern und Kunden wird auf ein Minimum reduziert. Zwischen allen Kunden und Helfern ist ein Mindestabstand von zwei Metern einzuhalten.

Die Tafel Seesen ist weiterhin telefonisch unter (05381) 942655 und Mobil unter der Rufnummer 0151- 15290968 (auch über WhatsApp) am Montag, Dienstag und Donnerstag in der Zeit von 10 bis 12.30 Uhr für Tafel- Spender und -Kunden erreichbar.red