Tafel Seesen: Einmal unten, immer unten

Die Tafel sucht weiter Unterstützer für den laufenden Betrieb

Seesen. Trotz guter Wirtschaftslage, die nur kurzzeitig von der Finanzkrise unterbrochen war, ist ein großer Teil der Bevölkerung in Deutschland arm und deshalb auf Hilfe des Staates angewiesen. Knapp 20 Prozent der Einwohner leben am Rande des Existenzminimums.

Dass Hilfeempfänger unter Armut leiden, wird manchmal bestritten. Denn der Staat, so das Argument, sorge ja gerade mit seinen Sozialleistungen dafür, dass ihre Existenz gesichert sei und sie eben nicht in Not leben müssten. Das ist nicht völlig von der Hand zu weisen, aber die Hilfe, die der Staat gewährt, ist knapp bemessen. Wer mit Arbeitslosengeld II oder mit der genauso niedrigen Grundsicherung im Alter nicht nur vorübergehend auskommen muss, sondern über Jahre, hat es schwer.

Auch in Seesen leben viele Menschen, die nicht aus eigener Kraft ihren Lebensunterhalt bestreiten können und daher am Tropf der Sozialleistungen hängen. 

Als sozial tätige Wohltätigkeitsorganisation zur Unterstützung armer Mitbürger, machen sich die Auswirkungen von Armut und sozialer Ausgrenzung auch bei der Tafel Seesen bemerkbar. „Obwohl die Wirtschaft weiter wächst, schrumpft die Zahl derer nicht, die in ihrer Not auf die Hilfe der Tafel angewiesen sind. Die Bedürftigen werden sogar mehr. Diese Entwicklung ist besorgniserregend, da zwischen Januar und November 2018 mehr als 1000 Menschen aus Seesen und Umgebung zum Nutzerkreis der Tafel gehören und ohne diese Hilfe kaum über die Runden kommen würden“, berichtet Marion Deerberg, verantwortlich für die Tafel Seesen und ihren Trägerverein.

Und sie erzählt weiter: Viele Menschen schaffen den Weg aus der Hilfsbedürftigkeit nicht mehr. Jeder zweite Tafel-Kunde ist mittlerweile unter 18 Jahre. Etwa 70 Prozent der Tafel-Gäste sind sozial schwache Familien und Alleinerziehende sowie deren Kinder.

Gerade vor Weihnachten verzeichnen wir einen wachsenden Anstieg von Hilfesuchenden. Das stellt auch uns vor zusätzlichen Herausforderungen, um allen Betroffenen helfen zu können. Dabei hoffen wir, dass auch wir von Unterstützern nicht vergessen werden, damit wir letztendlich den Menschen in ihrer akuten Notsituation helfen können.“

Für den Tafel-Betrieb verzeichnet die Tafel Seesen Betriebskosten in Höhe von bisher fast 20.000 Euro. Durch den stetigen Anstieg der Tafel-Kunden wachsen auch für die Tafel Seesen die Kosten im Bereich der Logistik, Energie, Benzin, usw.

Die Tafel Seesen und ihr Träger hoffen deshalb auf weitere Spender, die mit einer kleinen oder größeren Spende dabei mithelfen, damit die Tafel Seesen allen Hilfesuchenden helfen kann. Konto: VAMV Ortsverband Seesen e.V., IBAN: DE03 2789 3760 1007 6905 00, BIC: GENODEF1SES,  Volksbank eG Seesen, Stichwort: Tafel Seesen.

Jede Spende kommt direkt an. Auf Wunsch stellt der Tafel-Trägerverein auch eine Spendenbescheinigung aus. Bei der Überweisung sind bitte die Kontaktdaten mit anzugeben.red