Tafel Seesen: Schnelle Hilfe für helfende Hände

Tafel erhält Förderzuschuss vom Bundeslandwirtschaftsministerium

Marion Deerberg, Leiterin der Tafel Seesen, mit Schutzmaske vor dem Schaufenster der Tafel-Ausgabestelle. Der Förderzuschuss wird für coronabedingte Investitionen zum Schutz der Tafel-Mitarbeiter und -Kunden eingesetzt.

Seesen. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Landkreistag die Sondermaßnahme „Ehrenamt stärken. Versorgung sichern.“ gestartet und erste Förder-Zusagen gemacht.

Bis zum 12. Juli konnten sich insbesondere ehrenamtliche Initiativen in ländlichen Regionen bewerben, die in der nachbarschaftlichen Lebensmittelversorgung engagiert sind – wie Dorfläden oder die Tafeln. Beworben haben sich bundesweit rund 560 Vereine und Organisationen, so auch der Verband Alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV), Ortsverband Seesen, als gemeinnütziger Träger der Tafel Seesen. Voraussetzung für eine Förderung aus dem Sonderprogramm ist es, dass die Initiativen in Städten und Gemeinden mit maximal 50.000 Einwohnern aktiv sind.

Der mögliche Förderbetrag liegt zwischen mindestens 2000 und maximal 8000 Euro. Der Förderzeitraum muss zwischen August / September 2020 beginnen und spätestens am 30. November 2020 enden. Schwerpunkt der Sondermaßnahme ist die Förderung von Initiativen, die die Lebensmittelausgabe an bedürftige Menschen in der Corona-Pandemie aufrecht erhalten und die kontaktfreie Versorgung mit Gütern des alltäglichen Bedarfs organisieren. Nach einem Interessenbekundungsverfahren und einer erfolgreichen Bewerbung, wird jetzt auch die Tafel Seesen mit einem Förderzuschuss in Höhe 3730 Euro vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert.

Die Förderung wird für die coronabedingten Hygiene- und Schutzmaßnahmen (Einweg-Handschuhe, Abstandmarkierungen, Desinfektionsmittel, usw.), Transportboxen für den Tafel-Lieferdienst, zusätzliche Trennwände und Tische für die „neue“ kontaktlose Lebensmittelausgabe eingesetzt.

„Die Corona-Pandemie trifft besonders auch hilfsbedürftige Menschen, die sich in sozial schwierigen Lebensverhältnissen befinden. Um die Lebensmittelversorgung Bedürftiger in Zeiten von Corona aufrechtzuerhaten, steht unsere Tafel hier vor neuen und sehr schwierigen Herausforderungen. Denn: Schutzausrüstungen und Vorkehrungen zur Einhaltung der Abstandsregeln brauchen extra finanzielle Ressourcen. Ohne finanzielle Mittel für den coronabedingten Mehraufwand in der Tafel-Arbeit wäre die Versorgung hilfsbedürftiger Bürger für uns nicht mehr umsetzbar“, berichtet Marion Deerberg, verantwortlich für die Tafel Seesen und ihrem Trägerverein.

Und sie erzählt: „Wir freuen uns sehr, dass das Bundeslandwirtschaftswirtschaftsministerium die Tafel in Seesen in ihr Sonderprogramm aufgenommen hat und in diese existenziell wichtige Lebensmittelversorgung für hilfsbedürftige Bürger mit Hilfe der Förderung investiert werden kann.

Die Fördermittel des Bundeslandwirtschaftswirtschaftsministerium dürfen nur in die coronabedingten Extra-Sachkosten der Tafel-Arbeit investiert werden und müssen zum Ende der Maßnahme anhand von Rechnungen (Belege, Zahlungsfluss, usw.) dem Bund gegenüber nachgewiesen werden.

Es werden keine Personal- oder personalbedingten Kosten im Sonderprogramm anerkannt beziehungsweise gefördert. Ziel ist es, das Hilfsangebot Tafel in Seesen in Zeiten von Corona aufrechtzuerhalten.“

Nach Angaben des Tafel-Trägervereins belaufen sich die coronabedingten Mehrkosten seit März 2020 auf über 6000 Euro für Hygiene- und Schutzmaßnahmen und notwendige Investitionen zur Einhaltung der Abstandsregeln und Umstellungen in der Tafel-Arbeit.

Der Förderzuschuss des Bundeslandwirtschaftsministeriums wird daher dringend benötigt, um weitere Schutzausrüstungen hinsichtlich des Herbstes beziehungsweise der Wintermonate anschaffen zu können.red