Trinkflasche und Notfallkarte

Statt Fest: Symbolische Aktion zum Kinder- und Jugendschutztag

Das Netzwerk Familie im Landkreis Goslar hat nun die ersten Rucksäcke mit Notfallkarte an Kinder überreicht.

Seesen. Am 20. September findet in jedem Jahr der Weltkindertag statt. Auch in Seesen wird dieser begangen, meist mit einem Kinderfest. Das wird in diesem Jahr nicht möglich sein. Daher hat sich das Netzwerk Familie im Landkreis Goslar etwas anderes ausgedacht. Gemeinsam mit zahllosen Organisation, die sich mit Kindern und Jugendlichen beschäftigen hat es die Aktion „Augen und Ohren auf für den Kinderschutz. Sieh hin. Hör hin. Sag was.“ ins Leben gerufen. „Während des Lockdowns waren die Kinder lange Zeit in Isolation und hatten keinen Zugang zu ihren Vertrauenspersonen in der Schule oder beim Sport. Gerade deswegen ist es umso wichtiger, dass enge Kontakte wie Familienmitglieder oder Nachbarn besonders aufpassen“, sagt Doris Klotsch. Sie ist pädagogische Leiterin im „Baumhaus“, einer Tagesgruppe für Kinder und Jugendliche in Seesen.

Dort wurden nun symbolisch an vier Kinder Rucksäcke verteilt. Neben kleinen Geschenken wie einer Trinkflasche findet sich darin auch eine Notfallkarte. Auf der Vorderseite sind die drei bekannten Äffchen – nichts sehen, nichts hören, nichts sagen – die kein Vorbild sein sollen. Auf der Rückseite sind Beratungs- und Anlaufstellen verzeichnet, an die sich Kinder und Jugendliche in ihrer Not auch anonym wenden können. Oder aber auch Personen, die ein entsprechendes Verbrechen in ihrer Umgebung erkannt haben.

Petra Franke, die Koordinatorin des Netzwerkes, erklärt: „Zunächst ist das Projekt auf ein Jahr ausgelegt. Wir müssen nun schauen, wer die Rucksäcke abnimmt und an die Kinder und Jugendlichen verteilt“. Inzwischen gibt es einige Anfragen, sodass die ersten 400 Beutel schon fast „ausgebucht“ sind. Daher machen sich die Verantwortlichen nun daran, weitere nachzubestellen. Weitere Veranstaltungen, um auf das Projekt aufmerksam zu machen, sind künftig durchaus geplant. Franke nennt beispielsweise ein kleines Theaterstück.

Doch vorerst liegt vieles noch auf Eis. Daher hofft sie darauf, dass noch viele Institutionen mitmachen. Denn auch wenn es in diesem Jahr kein Fest zum Weltkindertag gibt – die Kernbotschaft des Netzwerkes bleibt natürlich bestehen.dh