Wilhelmsbad

Trotz Verkaufsabsicht steht eine Schließung nicht zur Debatte

Eigentümerin Daniela Burdet-Krause tritt Gerüchten entgegen, wonach der Hotelbetrieb in Kürze eingestellt werden soll

Das Hotel Wilhemsbad in der Frankfurter Straße wurde Ende des 19. Jahrhunderts erbaut und befindet sich im Familienbesitz. Nun sucht die Eigentümerin nach einem Nachfolger. Bis es soweit ist, wird sich nichts ändern, Restaurant- und Hotelbetrieb sollen uneingeschränkt bis zu einem möglichen Verkauf weiterlaufen.

Seesen. Daniela Burdet-Krause denkt vorausschauend, die Eigentümerin des „Hotels Wilhelmsbad“ macht sich schon frühzeitig Gedanken, um die Zukunft des altehrwürdigen „Hotelbetriebes der Familie“. Richtig ist, dass das Hotel zum Verkauf steht und auf einschlägigen Immobilienportalen angeboten wird. Eine etwaige baldige Schließung steht mit der Verkaufsofferte indes überhaupt nicht im Raum.

„Ich möchte das Objekt irgendwann in den nächsten Jahren in gute Hände abgeben, bis es soweit ist, wird sich nichts ändern, Restaurant und Hotelbetrieb laufen uneingeschränkt in bekannter Qualität bis zu einem möglichen Käufer weiter“, will sie etwaige Gerüchte bereits im Keim ersticken. „So eine Suche nach einem Nachfolger kann schon mal ein paar Jahre dauern“, erklärt die Hotelchefin, und daher habe sie schon frühzeitig die Fühler ausgestreckt und die Immobilie im Internet zum Verkauf angeboten.

„Mir ist der Schritt sehr schwer gefallen, aber irgendwann möchte ich mich zur Ruhe setzen und muss daher die ersten Schritte einleiten“, so die Hotelierin, die seit 1987 das Wilhelmsbad führt, dass sie seinerzeit von ihren Eltern übernommen hatte.

Mittlerweile ist sie selbst seit gut 40 Jahren in der Hotel- und Gastronomieszene aktiv. Im Wilhelmsbad lenkt sie die Geschicke gemeinsam mit ihren acht Mitarbeitern und Aushilfen. Diese werden auch in den kommenden Jahren noch für ihre Gäste da sein, in der Hoffnung, dass sich ein Nachfolger findet, der das Hotel dann weiter betreibt. Familienfeiern, Veranstaltungen wie der Faslabend oder andere Anlässe können selbstverständlich weiterhin dort gebucht und gefeiert werden.

„Es muss sich wirklich niemand Sorgen machen, das Wilhelmsbad ist noch lange für seine Gäste da, eine baldige Betriebsaufgabe wird nicht stattfinden“, sagt Daniela Burdet-Krause, wohlwissend, dass sie auch irgendwann in den nächsten zehn Jahren in den wohlverdienten Ruhestand gehen möchte. Einen Nachfolger in der Familie gibt es nicht.

Seit fünf Generationen in Familienbesitz, kann das bekannte Seesener Hotel auf eine traditionsreiche Historie zurückblicken, in der bereits Kaiser Wilhelm II, der Namensgeber, und Wilhelm Busch regelmäßig zu den Gästen zählten.

Das Hotel wurde Ende des 19. Jahrhunderts erbaut. Zu dieser Zeit regierte in Deutschland Kaiser Wilhelm II und zum Hotel gehörte eine Schwefel-Quelle, zu der der Kaiser regelmäßig zum Baden gekommen sein soll.

So entstand denn auch der klangvolle Name: „Wilhelmsbad“. Im Jahr 1908 brannte das Hotel bis auf die Grundmauern nieder, wurde aber bereits ein Jahr später wieder aufgebaut.

Im Ersten und Zweiten Weltkrieg wurde das Hotel Wilhelmsbad von der Regierung beschlagnahmt und diente in dieser Zeit als Lazarett für verwundete Soldaten. Das Hotel bietet bis zu 480 Gästen, verteilt auf fünf Gasträume, Platz. Es verfügt über drei Säle, Doppelkegelbahn und Restaurant sowie zusätzlicher Außengastronomie. Aktuell stehen 14 Zimmer mit 24 Betten zur Verfügung.uk