Asklepios Seesen

ver.di weist Vorwurf der Patientengefährdung aufs Entschiedenste zurück

„Aussage des Geschäftsführers ist unlauter“

Seesen. Die Gewerkschaft ver.di hat den Vorwurf der Patientengefährdung aufs Entschiedenste zurückgewiesen. ver.di-Sprecher Jens Havemann: „Die Aussage von Herrn von der Haar ist falsch und das weiß er auch. Mit solchen Vorwürfen zu spielen ist unlauter. Patienten zu verunsichern, um sich wider besseren Wissens Vorteile zu versprechen, ist unanständig.“

Der Geschäftsführer der Asklepios Schildautalklinik hatte am Freitag Eingriffe in das Streikrecht der Beschäftigten damit gerechtfertigt, dass ver.di zu keinem Notdienst bereit gewesen sei, der die Patientenversorgung ohne Gefährdung gesichert hätte. Aus diesem Grund sei Asklepios genötigt und berechtigt gewesen, Beschäftigte einseitig zum Notdienst einzuteilen und in ihrem Streikrecht einzuschränken.

Die ver.di-Streikleitung (laut eigenen Angaben im Wesentlichen bestehend aus langjährigem pflegerischen Fachpersonal aus der Klinik) hatte schon am Freitag vergangener Woche mit ärztlich Verantwortlichen und den Therapieleitungen eine verantwortliche Besetzung für die Streiktage besprochen, abgestimmt und vereinbart. Diese wollte aber die Geschäftsführung nicht unterschreiben.

Havemann: „Wie Herr von der Haar selbst ausführt ging es unter anderem um die Intensivstation. Die Geschäftsführung forderte eine 4-er-Besetzung, ver.di hatte eine 3-er-Besetzung wie auch schon an vergangenen Streiktagen vorgeschlagen. Diese 3-er-Besetzung wird von Asklepios in der täglichen Praxis regelmäßig praktiziert. Warum soll diese im Streikfall dann plötzlich gefährlich sein?“

Oliver Kmiec, ver.di Streikleitung und Betriebsratsvorsitzender:  „Die Besetzung in der Therapie haben wir auch bewusst mit ärztlich Verantwortlichen und den Therapieleitungen abgestimmt.“ Martin Kupferschmidt, von der ver.di-Streikleitung ergänzt: „Dass die Geschäftsführung die Personalausstattung des Notdienstes nun für nicht ausreichend betrachtet, ist nur damit zu erklären, dass die Kostenträger aufmerksam geworden sind und Asklepios wirtschaftliche Konsequenzen bevorstehen. Hier scheint Asklepios plötzlich trotz Streik eine bestmögliche Patientenversorgung zu verlangen, auch übrigens anders als im Normalfall, wenn der Geldfluss der Kostenträger sichergestellt ist.red