Viel Staub und Lärm – und dann ist die alte A7-Brücke Geschichte

Am Wochenende erfolgte an der Schlackenmühle der Abriss der Brücke über die B64 / Es ging sehr zügig

Aus der Vogelperspektive bekam man einen guten Eindruck von den Bauarbeiten, vier Bagger mit Meißelaufsatz fraßen sich durch den Beton.

Seesen/Ildehausen. In der Region Seesen ist der sechsspurige Ausbau weiter voll im Gang. Am vergangenen Wochenende stand dabei ein weiterer echter Meilenstein auf dem Plan der emsigen Autobahnbauer, die dann arbeiten, wenn der Verkehr am ruhigesten Ende – am Wochenende in der Nacht. Der Abriss einer Seite der großen Brücke über die Bundesstraße 64 bei Ildehausen in Höhe der Schlackenmühle.

Es war bereits der zweite große Abriss, nachdem der erste Teil der Brücke bereits dem Erdboden gleichgemacht und neugebaut worden war.

Erweiterung auf sechs Spuren: Bagger rücken an und picken Beton wie die Spechte im Holz

In diesem Bereich der A7 läuft bekanntermaßen seit Mai 2017 der privat finanzierte sechsspurige Ausbau des Abschnitts zwischen Seesen und südlich von Northeim durch das private Unternehmen Via Niedersachsen. Die Bauarbeiten laufen nach derzeitigen Planungen bis Ende 2021.
Die Brücke bei der Schlackenmühle muss wegen der Verbreiterung der Autobahn wie viele andere Brücken im Verlauf auch auf sechs Spuren neu gebaut werden.

Nachdem die Bundesstraße am späten Freitagnachmittag ab dem Knotenpunkt Schlackenmühle bis zum Bereich des neugebauten Kreisels an der Bundesstraße 64 im Bereich des Dannhäuser Berges gesperrt worden war, konnten die schweren Bagger anrollen und damit beginnen, mit riesigen Meißeln wie Spechte ihre Arbeit zu verrichten. Immer wieder wurde der Meißel dabei in den harten Beton getrieben, um Stück für Stück der Überführung kaputt zu picken.
Das Klopfen der schweren Geräte war dabei in Engelade, Bilderlahe, Ildehausen, Kirchberg, Dannhausen oder auch Harriehausen deutlich zu hören. Während die Menschen im Garten beim Grillen das Wochenende einläuteten, wurde an der Brücke der Meißel angelegt.

Interessierte Zeitzeugen und eine Drohne, die das Geschehen aus der Vogelperspektive zeigt

Wer dem „historischem Ereignis” direkt beiwohnen wollte, der musste ein wenig Geduld mitbringen und einen kleinen Fußmarsch auf sich nehmen. Von Seesener Seite war an die Baustelle dabei gar kein Herankommen mehr möglich, also galt es vom „Dannhäuser Berg” aus per Pedes über die gesperrte B64 bis zur Schlackenmühle zu gehen, was am Freitagabend auch tatsächlich einige interessierte Zeitzeugen taten. Eine Familie aus Dannhausen nutzt den Abriss sogar für einen kleinen Familienausflug mit den beiden Kindern.

Für unsere Zeitung war der Harriehäuser Thomas Neumann vor Ort und setzte seine Drohne ein, um teils spektakuläre und einmalige Aufnahmen vom Brückenabriss zu machen. Somit können wir an dieser Stelle außergewöhnliche Perspektiven von der imposanten Großbaustelle zeigen.

Schon am Sonnabendnachmittag waren die Bauarbeiten dann beendet, und der Verkehr für die Autofahrer wieder freigegeben. Schneller als ursprünglich gedacht.uk