Vier neue Tempo-30-Zonen sollen Schulwegsicherheit erhöhen

Neue Verwaltungsvorschrift macht Umsetzung der Regelung auch in Seesen möglich

Fachbereichsleiter Uwe Zimmermann (Zweiter von rechts) mit Michael Walther (Straßenmeisterei Seesen), Heidemarie Bürger (Polizeikommissariat Seesen) und den Vorstandsmitgliedern der Seesener Bürgergemeinschaft Johannes Wolff, Rosemarie Wenzel und Erhard Reinecke (von rechts).

Seesen. Der Mensch ist bekanntlich ein Gewohnheitstier, und so dürfte vielen motorisierten Zeitgenossen wahrscheinlich noch gar nicht aufgefallen sein, dass auf einigen Straßenabschnitten in der Kernstadt Seesen seit wenigen Tagen neue Geschwindigkeitsbegrenzungen Gültigkeit haben. Genauer handelt es sich um ingesamt vier Bereiche: im Verlauf der Lautenthaler Straße beziehungsweise der L 516 an der Grundschule Jahnstraße, an der Sehusa-Schule und an der Kindertagesstätte der Lebenshilfe sowie an der Engelader Straße/ K57 in unmittelbarer Nähe des Jacobson-Gymnasiums.

„Es handelt sich hier um eine nicht ganz unwichtige Maßnahme im Zuge der Schulwegsicherheit“, machte der Leiter des städtischen Fachbereichs II Ordnung, Uwe Zimmermann, bei der offiziellen „Einweihung“ der Beschilderung am Dienstagvormittag und damit pünktlich vor dem  heutigen ersten Schultag nach den Sommerferien deutlich. Möglich macht das Ganze eine neue Verwaltungsvorschrift des Bundes, die im vergangenen Jahr in Kraft getreten ist.

Während bisher eine besondere, zum Beispiel durch Unfälle belegbare Gefährdungslage vorliegen musste, reicht gemäß der neuen Vorschriften schon eine „allgemeine Gefährdungslage“ aus, etwa weil schwächere Verkehrsteilnehmer wie Kinder und Senioren vermehrt die Straße überqueren könnten.

Im Rahmen der kleinen Feierstunde krempelten Thomas Gebers und Michael Mischnick von der Straßenmeisterei Seesen die Ärmel hoch und stellten mit Keilen und ein paar Hammerschlägen vis à vis „Beobachter“-Verlagsgebäude einen der neuen Rohrpfosten auf. Neben der rot umrandeten „30“ ist hier auch das noch Zusatzschild „Schule“ montiert, und es wird darüber informiert, in welcher Zeit die Tempo-30-Zone gilt. Maximal 300 Meter lang sollen die neuen Tempo-30-Zonen sein.

Auch in diesem Fall setzte die Stadt bei der Umsetzung der neuen Regelung auf Absprache und Kooperation. So waren denn auch bei der Einweihung Michael Walther als weiterer Vertreter der zuständigen Straßenmeisterei Seesen, Heidemarie Bürger für das Polizeikommissariat Seesen und nicht zuletzt Vorstandsmitglieder der Seesener Bürgergemeinschaft (SBG) vor Ort. Letztere hatte maßgeblichen Anteil an der Umsetzung der neuen Vorschriften.

Wie nämlich die am Überweg Lautenthaler Straße / Sonnenapotheke / Jahnschule eingesetzten Verkehrshelfer berichteten, sei in diesem Bereich in der Vergangenheit immer wieder regelmäßig viel zu schnell gefahren. Es habe bereits brenzlige Situationen beim Überqueren durch Schulkinder an diesem Überweg gegeben. Also intervenierte die SBG zunächst beim Landkreis und dann bei der Stadt Seesen, wo Bürgermeister Erik Homann sich von der Anregung „Tempo 30“ angetan gezeigt habe, wie sich Erhard Reinecke und Johannes Wolff erinnerten.kno