Von Bonn über Seesen nach Berlin

„Radweg Deutsche Einheit“ führt durch Stadtgebiet / Bau einer „Radstätte“ geplant

So könnte die Radstätte in Seesen an der B 248 aussehen.

Seesen. Seit 1990 ist Deutschland wiedervereint. 25 Jahre später schaffte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt einen neuen Radweg, den „Radweg Deutsche Einheit“. Dieser verbindet Bonn mit Berlin und führt unter anderem auch durch Seesen, genauer aus dem Bereich Bad Gandersheim über den Heber kommend, durch Bilderlahe, die Kernstadt und schließlich über Winkelsmühle und durch Bornhausen in Richtung Goslar. Der Rat der Stadt Seesen hatte im Rahmen seiner jüngsten Sitzung einer Radstätte in Seesen für diesen neuen Radweg zugestimmt. Alexander Bischoff (FDP) stellte das Projekt vor.

Eine Radstätte ist eine Informationsstation für die Radfahrer. Je nach dem, wo eine Radstätte steht, gibt es drei Typen. An Typ I kann sich der Radfahrer informieren und orientieren. Die Radstätte umfasst einen Touch-Panel-PC mit Überdachung, LED-Beleuchtung Paneele mit ortsbezogenen Informationen und ein Ladeschließfach mit zwei Steckdosen.

Typ II ermöglicht zusätzlich Rast und gegebenenfalls das Genießen der Aussicht. Es gibt eine überdachte Sitzbank, eine Schließfachbox mit acht Gepäck- und Ladeschließfächern, je zwei Steckdosen und LED-Beleuchtung. An Typ III kann der Radfahrer sein Fahrrad sicher abstellen und Sehenswürdigkeiten in der Umgebung besichtigen. Es sind Fahrradständer mit drei Plätzen vorhanden, ein freistehender Abfallbehälter und ein Stromkasten.

Das Ziel der innovativen Radstätten ist es, den Radfahrern einen neuartigen Komfort an Modernität und Digitalität auf den Radwegen zu ermöglichen: Öffentliches und kostenfreies WLAN, digitale Informationen über Touchpads und via App sowie Lademöglichkeiten für E-Bikes und Smartphones, eventuell unterstützt durch moderne Solarzellentechnik.

Zurzeit stehen 36 Radstätten entlang des Radweges und weitere Städte haben ihr Interesse bekundet. Für das Land Niedersachsen kündigte der Bund drei Zusagen für eine 100-prozentige Förderung an. Neben Seesen werden Bad Harzburg und Bodenfelde eine Radstätte bekommen.

Der Standort in Seesen soll an der Bockenemer Straße gelegen sein, gegenüber vom Minigolf-Platz. Der Bund finanziert diese Radstätte und führte bereits entsprechende Ausschreibungen für die Bereiche „Metallarbeiten, Herstellung und Errichtung“ (Hochbau) und „Digitale Komponenten“ durch.
Rahmenverträge für die Aufträge sind bereits abgeschlossen und die Kommunen müssen diese als Bauherren abrufen.

Die Gesamtkosten für den Bau einer Radstätte belaufen sich auf 194.897,60 Euro. Dazu kommen noch Betriebskosten, wie zum Beispiel Strom, DSL, Reinigung und Reparaturen und IT-Wartungskosten, sowie Kosten für die öffentliche Erschließung, beispielsweise Strom - und DSL-Anschluss, Blitzschutz und Zuwege.
Nach einer überschlägigen Schätzung betragen die Erschließungskosten zirka 20.000 Euro, diese können aktuell noch nicht konkret beziffert werden, da die Telekom noch kein Angebot zu der im September 2017 gestellten Anfrage machen konnte. Der Rat stimmte dem Ansinnen einstimmig zu, Kosten entstehen der Kommune dadurch nicht.

Weitere Informationen sowie die Route des kompletten Radweges gibt es im Internet unter www.radweg-deutsche-einheit.de.red/ms