„Von Scheitern kann keine Rede sein!”

Asklepios bezieht Stellung zu Vorwürfen von Gewerkschaft und Betriebsrat / „Politisch mieser und unfairer Stil”

Asklepios wehrt sich: die inhaltsleere ver.di-Phrase, man würde die Klinik „kaputtsparen”, sei die übliche, verantwortungslose, politische Gewerkschafts-Stimmungsmache.

Seesen. Im Streit zwischen Betriebsrat und Asklepios Seesen – der „Beobachter” berichtete – hat sich am Pfingstmontag die Klinik-Führung zu Wort gemeldet. „Die Geschäftsführung und der Betriebsrat befinden sich derzeit in Verhandlungen, die zuletzt sehr gut und konstruktiv liefen. Gerade wurden neue, feste Termine anberaumt, also von Scheitern kann keine Rede sein. Es geht hier nicht um Tarifverhandlungen, sondern um die Änderung der Arbeits- und Sozialordnung, die wir gemeinsam mit dem Betriebsrat als Mitarbeitervertretung verhandeln. Bereits im Vorfeld der Verhandlungen hatten wir darauf hingewiesen, dass der Berater des Betriebsrates – gleichzeitig ver.di-Funktionär – durch die Doppelrolle in den Verhandlungen möglicherweise in einen Gewissenskonflikt kommen könnte. Dies hat sich nun bestätigt, als der Betriebsrat den ver.di-Berater abberufen hat und gegen einen anderen Berater, der kein ver.di-Vertreter ist,  ausgetauscht hat”, heißt es in einer Stellungnahme der Klinik.

Zu den Darstellungen von ver.di heißt es: „Die inhaltsleere ver.di-Phrase, wir würden die Klinik ,kaputtsparen´, ist die übliche, übrigens verantwortungslose, politische Gewerkschafts-Stimmungsmache. Es  ist zugleich  eine Ohrfeige von ver.di für unsere Mitarbeiter, deren Interessen ver.di vorgibt, zu vertreten. Denn Fakt ist: Wir haben gerade fünf Millionen Euro in unsere bundesweit renommierten Kliniken in Seesen investiert, um diese weiter zu modernisieren. Fakt ist auch: Allein vergangenes Jahr haben wir bei uns in den Kliniken Schildautal mehr als 20 Pflege-Azubis als Vollzeitkräfte übernommen, die nach ihrer dreijährigen Ausbildung bei der Asklepios Gesundheits- und Krankenpflegeschule Seesen ihre Prüfung bestanden haben, darunter auch die Jahrgangsbeste aus Niedersachsen – das zeigt einmal mehr, wie beliebt unsere Kliniken als Arbeitsplatz sind. Trotz der bundesweiten Nachfrage nach Pflegekräften entscheiden sich sehr viele für uns als Arbeitgeber. Dass ver.di diese Fakten ignoriert und ständig den Standort schlechtredet, ist der bekannte politische miese, unfaire ,ver.di-Stil´.“

Und weiter: „Das von uns dem Betriebsrat vorgelegte Angebot, das sich am Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst (TVÖD) orientiert,  bringt  tatsächlich nicht die gewaltigen Entgeltsprünge, die der Belegschaft von ver.di versprochen wurden – das liegt aber nur daran, dass die jetzige Arbeits- und Sozialordnung,  die für die Mitarbeiter gilt, bei erheblich besseren Sonderzahlungen wie Weihnachts- und Urlaubsgeld und vielen Zulagen, die der Tarifvertrag nicht kennt, bereits jetzt teilweise höhere Entgelte bietet, als der Tarifvertrag leistet.“red