Von vier Kilometer Betonleitwand bis drei neue Ampelanlagen

Auf der Großbaustelle zwischen Seesen und Schlackenmühle passiert einiges / Arbeiten an mehreren Stellen

Die Verkehrsführung an der Anschlussstelle Seesen überfordert manchen Autofahrer. Auch die Fahrbahn weiter in Richtung Schlackenmühle wurde bereits abgefräst.

Seesen. Teilweise verunsicherte Autofahrer, die nicht wissen, wie sie zum Beispiel von der Anschlussstelle Seesen weiter kommen, dazu deutlich mehr Verkehr in der Seesener Innenstadt sowie durch Münchehof, Herrhausen, Bornhausen und Rhüden auf der einen Seite. Auf der anderen wird auf der Bundesstraße 248/243 zwischen Seesen und Schlackenmühle gebaut, der Grund für die Umleitung (die Streckenführung siehe Informationskasten). Seit Montag laufen auf der Großbaustelle die Hauptarbeiten.

Zuvor wurden unter anderem die Mittelstreifen und die Verkehrsinseln zurückgebaut. Vor Ort werden gleich mehrere Stellen im Rahmen der Straßensanierung angepackt. Der „Beobachter“ hat sich mit Frank Rüffer, Leiter der Straßenmeisterei Seesen, vor Ort getroffen, um einen Einblick ins Baugeschehen und in die Planungen zu bekommen.

Fakt ist, in insgesamt drei Monaten werden auf der vier Kilometer langen Strecke gut 3,5 Millionen Euro verbaut. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Autobahnzubringer in Bezug auf Asphalt, dem Rand-steifen und die Mittelleitplanken aus Beton. Für Bauarbeiter Hans-Joachim Buhle war es ein Wiedersehen, denn er war bereits im Jahr 2001 mit dabei, als die damaligen Mittelleitplanke verlegt wurden. „Die nächste tausche ich aber nicht mehr“, sagt er im Gespräch und muss lachen. Über die Jahre wurde die Vorgängerleitplanken an vielen Stellen porös, bei einem Unfall mit hoher Geschwindigkeit hätten sie die Fahrzeuge nicht mehr auf der Spur halten können, aufgrund dessen wurde die Geschwindigkeit auf 50 km/h reduziert. Jetzt wird das Problem mit angepackt.

Mit einem schweren Gerät wird jede der sechs Meter langen Betonleitwand – unter Fachleuten auch als Betonrückhaltesystem bezeichnet – auf die richtige Position gebracht. Jedes Teil wiegt gut 3,3 Tonnen. Werden sie gesetzt, muss Hans-Joachim Buhle die beiden Elemente verankern. Gut 420 Meter hat der Trupp am Dienstag geschafft, am Mittwoch werden es auch um die 400 Meter sein, schätzen sie am Vormittag auf Nachfrage ein. „Sie können sich nur von einer Stelle vorarbeiten, da die Teile ineinander greifen müssen“, erläutert Frank Rüffer. Insgesamt gut vier Kilometer Strecke haben Hans-Joachim Buhle und seine Kollegen vor sich, untergebracht ist er in Bockenem. „Da war ich beim letztem Mal auch schon“, sagt er. Beton um Beton arbeiten sie sich vor. Ende November werden dann noch die sogenannten Abpralldämpfer vorgesetzt.

Die Bundesstraße ist bereits auf zehn Zentimeter abgefräst, in dieser Stärke kommt auch neuer Asphalt drauf, zudem werden im Randbereich neue sogenannte Bankette verlegt. Die alten müssen auch hier 20 Zentimeter abgetragen werden. Durch diese Arbeiten, die parallel laufen, ist eine zweispurige Verkehrsführung vor Ort unmöglich. „Daher mussten wir die Einbahnstraßenregelung in Richtung Schlackenmühle wählen“, sagt Frank Rüffer. Der Verkehr wird über die Gegenfahrbahn gelotst, dass verunsicherte auch am Mittwoch noch viele,  besonders Auswärtige. Vor allem an der Anschlussstelle Seesen, hier kann derzeit nur abgefahren werden und dann nur weiter in Richtung Osterode. Rüffer gesteht ein, dass weitere Baken zur besseren Verkehrsführung an der Autobahnabfahrt gesetzt werden müssen.

Unweit der Stelle wird im Zuge der Sanierung das zweite größere Projekt realisiert, nämlich die Ampelschaltung. Insgesamt drei neue Anlagen werden auf der Strecke installiert und mit LED-Beleuchtung versehen. Laut Rüffer erhalten sie dann eine neue Programmierung, damit der Verkehr künftig besser von der Autobahn abfließen kann. Vor Ort setzen die Verantwortlichen auf zwei Systeme: Einmal videobasiert, am Haltebalken der Ampel, und dann auf sogenannte Induktionsschleifen zur Fahrzeugerkennung für die Ampelschaltung.

Für die Fahrbahnerneuerung zwischen Seesen und Schlackenmühle sind insgesamt vier Bauphasen vorgesehen, aktuell läuft Phase zwei. Die dritte umfasst die Sanierung der Fahrbahn samt Schutzeinrichtungen im Bereich der AS Seesen.syg