Bilderlahe. Die Wochen ziehen ins Land. Eigentlich ist die Fällung der hinteren historischen Bilderläher Sommerlinde beschlossene Sache. Vom Landkreissprecher Maximilian Strache hieß es damals:„Der Landkreis hat die Fällerlaubnis für das Naturdenkmal erteilt“, doch passiert ist seitdem nichts. Nun fragen sich die Bilderäher, ob die Linde vielleicht doch erhalten bleibt.

Der Baum wird definitiv gefällt. Doch bisher liegt Thorsten Vollbrecht, Leiter des Baubetriebshofes, keine Genehmigung aus dem Goslarer Kreishaus vor, teilt Seesens Stadtsprecherin Beatrice-Arianne Kühne auf Anfrage des „Beobachter“ mit. Licht ins Dunkel kann in diesem Fall  wiederum der Landkreissprecher bringen. Im  November wurde der Stadt Seesen die Fällgenehmigung erteilt, jedoch nur mündlich. Eigentlich geht danach auch das schriftliche Einverständnis der Behörde heraus, um einen Nachweis zu haben. Der Landkreis entschuldigt sich für die Verzögerung. „Das Thema ist hier im turbulenten Alltagsgeschäft schlichtweg untergegangen“, erklärte Maximilian Strache auf Anfrage. Laut seiner Aussage soll die Genehmigung noch in dieser Woche in Seesen eintreffen. Dann liegt es an den Mitarbeitern des  Baubetriebshofes, wann sie die Arbeiten eintakten können.

Wer ein Erinnerungsfoto knipsen möchte, sollte sich sputen, denn allzu lange wird die hintere Linde nicht mehr stehen.  Bei dem Naturdenkmal handelte es sich ursprünglich um eine Baumgruppe aus drei Linden (daher rührt wohl auch der Straßenname „Drei Linden“). Die Bäume weisen ein Alter von rund 250 Jahren auf und sind seit 1960 als Naturdenkmal geschützt. Die betroffene Linde weist seit vielen Jahren Befall durch so genannten Brandkrustenpilz auf, der zu einer fortschreitenden Schädigung der Wurzeln geführt hat. Der Stamm ist inzwischen vollständig ausgehöhlt. Bei der letzten Baumkontrolle wurde festgestellt, dass einer der verbliebenen Hauptstämmlinge aufgerissen ist. Da Gefahr droht, ist das Areal derzeit gesperrt.syg