Was schwimmt da auf der Grane?

Unbekannte haben große Mengen Haushaltsabfall entlang des Flüsschens „entsorgt“ / Es wird recherchiert

Zu dem „alten“ Müll gesellten sich nun rund ein Dutzend weitere Säcke hinzu.

Seesen. Es war am Heiligen Abend vergangenen Jahres, als uns „Beobachter“-Leser Bernd Schwerdtfeger Bilder zukommen ließ, die einfach nur sprach- und fassunglos machten. In Verlängerung der Granestraße, genauer im Gebiet der Landesforsten zwischen der Abzweigung zur Schnapstalstraße und der Kolle-Köthe, hatten Unbekannte säckeweise Müll „entsorgt“. Ob Papier, Plastikmüll, Kosmetikreste, Windeln, ja sogar ausgediente Farbeimer, Holzlatten und sogar ein Auto-Altreifen – das alles wurde einfach vom Forstweg aus den Abhang hinuntergeworfen. Es kam, wie es kommen musste: Einige Säcke rissen auf, ein Teil des Mülls landete in der Grane. „Zumindest den Müll im Bach haben wir herausgeholt und seitlich abgelegt. Den Förster haben wir auf die Müllablagerung aufmerksam gemacht“, hatte Schwerdtfeger damals berichtet.

Das Ganze ist nun etwa fünf Wochen her. Und es hat sich in der Zwischenzeit tatsächlich etwas getan, allerdings nicht zum Guten, wie Spaziergänger und Freizeitsportler in jüngster Zeit feststellen mussten. Der Unrat liegt immer noch an der gleichen Stelle, aber er hat sich mittlerweile – auf alles andere als wundersame Weise – vermehrt. Etwas unterhalb der erwähnten „Abladestelle“ befindet sich seit wenigen Tagen noch über ein Dutzend Säcke mehr. Was die Sache nicht besser macht: Diese Hinterlassenschaften sind nicht in den handelsüblichen, relativ stabilen blauen Müllsäcken, sondern in gelben Wertstoffsäcken verpackt. Und jeder weiß aus eigener Erfahrung, wie schnell diese zerreißen. Kein Wunder also, dass sich ein Großteil des Inhalts bereits im Böschungsbereich verteilt hat. Der eine oder andere Plastikbecher dürfte sich mittlerweile auf der Grane schon „stromabwärts“ auf den Weg gemacht haben.

„Müll kommt zu Müll“, das weiß auch der Leiter des Forstamtes Seesen, Henning Geske. In seinem Zuständigkeitsbereich gibt es allgemein immer häufiger Probleme mit unerlaubter Abfallentsorgung, berichtete er im Gespräch mit dem „Beobachter“. Wie er bestätigte, sei in diesem speziellen Fall der Kontakt mit der unteren Abfallbehörde des Landkreises Goslar beziehungsweise mit den Kreiswirtschaftsbetrieben bereits hergestellt. Wie es in dieser Sache weitergeht, darüber wird der „Beobachter“ bei Vorlage neuer Erkenntnisse weiter berichten.kno