Wasser wird teurer

Harz Energie erhöht die Kosten / Erhöhung der Wasserentnahmegebühr und höherer Investitionsaufwand sind Gründe

Für Kunden der Harz Energie ist das Wasser aus dem Wasserhahn seit Jahresbeginn teurer.

Seesen. Die Harz Energie GmbH & Co. KG hat zum 1. Januar diesen Jahres die Wasserpreise erhöht. Ursachen: Das Land Niedersachsen verdoppelt zum Jahreswechsel die Wasserentnahmegebühr. Zudem sind die Kosten für Gewinnung, Aufbereitung, Transport und Einkauf des Wassers gestiegen.

Der Wasserpreis steigt um 0,19 Euro auf 2,04 Euro pro Kubikmeter (inklusive MwSt.). Der Grundpreis für einen Standardzähler (Q3 = 4 m3/h) wird um 1,12 Euro auf 6,25 Euro /Monat angehoben. In einem typischen Zwei-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 80 Kubikmetern erhöhen sich damit die monatlichen Wasserkosten um 2,50 Euro. Eine Familie mit einem Jahresverbrauch von 150 Kubikmetern muss mit Mehrkosten von 3,70 Euro pro Monat rechnen. Zuletzt sind die Preise vor viereinhalb Jahren geändert worden.

Hauptgrund der Preisänderung ist die Verdoppelung der Wasserentnahmegebühr durch das Land Niedersachsen von 0,075 Euro auf 0,15 Euro pro Kubikmeter. Das Land erhebt die früher auch als Wasserpfennig bezeichnete Gebühr für die Entnahme von Grund- und Oberflächenwasser seit 1992. Aus den Einnahmen finanziert es Maßnahmen des Gewässer- und Naturschutzes. Ziel ist zudem, den guten Zustand des Grundwassers, der wichtigsten Ressource für die öffentliche Wasserversorgung, durch Beratung der Landwirtschaft und Maßnahmen zur Reduzierung vor allem des Nitrateintrags zu erhalten.

Auch Baumaßnahmen und Instandhaltung des Wassernetzes sind erheblich teurer geworden. So sind allein die Tiefbaukosten für Leitungsneubau und -sanierung in den vergangenen vier Jahren um mehr als 60 Prozent gestiegen. Die Gründe hierfür liegen unter anderem in drastisch gestiegenen Entsorgungs- und Asphaltierungskosten.

Nicht zuletzt steigen im kommenden Jahr auch die Kosten für den Zukauf von Trinkwasser. Hintergrund: Etwa 50 Prozent des verkauften Trinkwassers fördert die Harz Energie aus eigenen Quellen im Harz; die restlichen rund 50 Prozent kauft das Unternehmen überwiegend von den Harzwasserwerken zu. Ab 2021 erhöht der Vorlieferant die Bezugskosten spürbar.

Immer mehr beeinflussen aber auch klimatische Veränderungen die Aufgaben in der Trinkwasserversorgung. Galt der Harz in der Vergangenheit noch als ausgesprochen niederschlagsreiches Gebiet, hat die Harz Energie 2019 mit Düna sogar eine Ortschaft wegen eines ausgetrockneten Brunnens an das Versorgungsnetz angeschlossen. Auch die Anstrengungen zum Erhalt der Wasserqualität nehmen zu. Bei im langjährigen Mittel stagnierenden bis sinkenden Verbrauchsmengen steigt damit der Investitionsaufwand im Trinkwassernetz zusätzlich.bo