Wende im Fall Sertac K. – Tatverdächtiger ist wieder frei

Haftbefehl gegen 38-Jährigen bisher dringend tatverdächtigen Ex-Seesener wurde am Freitag außer Kraft gesetzt

In der Gartenkolonie an der Braunschweiger Straße wurde im April versucht, die Tat zu rekonstruieren.

Seesen. Überraschende Wende im Fall des getöteten Sertac K., der Anfang Januar in einer Seesener Gartenlaube leblos aufgefunden worden war. Der Haftbefehl gegen den 38-Jährigen bisher dringend tatverdächtigen Ex-Seesener wurde am Freitagmittag außer Kraft gesetzt.

Damit ist der Mann wieder auf freiem Fuß, die Untersuchungshaft wurde aufgehoben. Der 38-Jährige hatte die Beamten der Polizei am 4. Januar zur Leiche im Kleingarten geführt. Er wurde später dem Haftrichter vorgeführt, es wurde dann am 6. Januar Haftbefehl erlassen, seitdem saß er als Tatverdächtiger in Untersuchungshaft.

Einen Tag nach dem Leichenfund, also am 5. Januar, wurde der Leichnam von Sertac K. obduziert, dabei stellte der Gerichtsmediziner fest, dass der Mann gewaltsam ums Leben gekommen war. Es wurde daraufhin wegen Totschlags ermittelt, der 38-Jährige selbst schilderte die Ereignisse an jenem Januartag immer wieder als Unfall. Mehrmals waren Kriminalpolizisten vor Ort, um die Geschehnisse in der Gartenparzelle an der Braunschweiger Straße in Seesen zu rekonstruieren.

Nach dem Leichenfund im Januar berichtete die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“, dass der getötete Sertac K. offenbar Verbindungen ins Rotlichtmilieu hatte. Sogar über seine Arbeit als Türsteher beziehungsweise Geldeintreiber gab es Gerüchte. Die Polizei durchsuchte nach der Tat unter anderem Objekte in Lehrte bei Hannover und auch in Seesen.

Spürhund „Wotan“ war zusammen mit der Kriminalpolizei Goslar mehrfach in der Gartenparzelle vor Ort. Nachdem der Schnee weggetaut war, sollte der Hund eventuelle Beweismittel finden.

Nun wurde der Tatverdächtige erst einmal auf freien Fuß gesetzt. Er muss sich regelmäßig bei der Polizei melden und musste seinen Pass abgeben. Der dringende Tatverdacht, so erklärte Staatsanwalt Sascha Rüegg erscheine aktuell fraglich. Von Vorsatz sei derzeit nicht auszugehen.uk