Werner Heindorf Titel des Ehrenvorsitzenden verliehen

Konzerte an Sankt Andreas e.V. würdigt Wirken seines ehemaligen Vorsitzenden / Für 2021 startbereit

Zwei Jahre ist es jetzt her, dass der Verein Konzerte an Sankt Andreas im Rahmen einer Mitgliederversammlung einen neuen Vorstand wählte. Werner Heindorf (links), der lange Jahre die Geschicke des Vereins auch durch schwieriges Fahrwasser lenkte, gab damals das Amt in jüngere Hände ab, genauer in die von Martin Wiese vom Staatsorchester Braunschweig (hier rechts). In Anerkennung seiner Verdienste wurde Heindorf nun der Titel des Ehrenvorsitzenden verliehen.

Seesen. Bei Wortspielen ist ja bekanntlich immer besondere Vorsicht geboten. Das gilt umso mehr natürlich, wenn sie im Zusammenhang mit einem solch ernsten Thema wie der aktuellen Corona-Pandemie stehen. Doch manchmal ist es einfach stimmig. In seinem jüngsten Schreiben an die Mitglieder und Abonnenten hat der Vorstand des Vereins Konzerte an Sankt Andreas eine wirklich passende Beschreibung für die Situation der zurückliegenden Monate gefunden und mit einem einzigen Wort den Nagel auf den Kopf getroffen: Das Jahr 2020 habe einem einzigen Streichkonzert geglichen, hieß es da. 

Das vergangene Jahr war für die gesamte Kulturbranche eine Katastrophe. Und 2021 beginnt nicht besser, auch wenn es mit der nun angelaufenen Impfkampagne zumindest einen Hoffnungsschimmer gibt. Für viele Kulturschaffende könnte es dann vielleicht schon zu spät sein, denn sie stehen wegen der Corona-Maßnahmen vor dem Existenz-Aus. Theater, Konzertsäle, Kneipen und Kleinkunstbühnen – alles dicht. Dass Kultur „lebenswichtig“ ist, wie Kulturstaatsministerin Monika Grütters betonte, merken die einen mehr, die anderen weniger – nicht nur die Akteure selbst, sondern vor allem natürlich die Konsumenten beziehungsweise Rezipienten.

Nun, auch der Verein Konzerte an Sankt Andreas mit seinem 1. Vorsitzenden Martin Wiese an der Spitze hatte sich für 2020 wieder einiges vorgenommen. Neben einer Auftaktveranstaltung Ende Januar waren im Laufe des Jahres vier hochkarätige Konzerte mit dem Philharmonischen Kammerorchester Wernigerode unter der künstlerischen Leitung von Christian Fitzner beziehungsweise Propsteikantor Andreas Pasemann vorgesehen. Renommierte Solistinnen und Solisten wie die Violinistin Jeanne Christée, Geiger Noé Inui oder aber die Pianistin Sofja Gülbadamova waren angekündigt worden. Bach, Beethoven, Telemann, Schubert und Mozart sollten in der barocken Kirche mit ihrer besonderen Akustik erklingen. Daraus wurde bekanntlich nichts.

Doch wie heißt es so schön: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. „Niemand weiß, was die kommenden Wochen und Monate noch bringen werden, aber wir hoffen alle, dass die bisher verschobenen Konzerte in diesem Jahr wie geplant nachgeholt werden können“, sagt denn auch Martin Wiese. Vorstand und künstlerische Leitung sind in der Zwischenzeit alles andere als untätig gewesen. In der Schublade beziehungsweise auf dem Papier existieren sogar schon die Konzerttermine, wie Christian Fitzner verriet. Aber bis die aktuelle Lage konkrete Planungen möglich macht, bleibe es erst einmal dabei. Das Gute daran: Man ist bestens vorbereitet und kann jederzeit durchstarten.

Dem „Streichkonzert“ zum Opfer gefallen ist übrigens auch die Mitgliederversammlung von Konzerte an St. Andreas e. V., die eigentlich im November hätte stattfinden sollen. In diesem Rahmen sollten  nicht nur, wie allgemein üblich, die Bilanz über die Arbeit des abgelaufenen Vereinsjahres gezogen und die Weichen für geplante Vorhaben gestellt werden; vielmehr hätte diese Zusammenkunft auch die Bühne für eine Ehrung im größeren Rahmen sein sollen. Dem langjährigen und verdienstvollen ehemaligen 1. Vorsitzenden Werner Heindorf sollte hier der Titel des Ehrenvorsitzenden verliehen werden, um damit die besondere Wertschätzung und Achtung vor dessen Leistung zum Ausdruck zu bringen.

Martin Weller, früherer künstlerischer Leiter des Vereins, dessen Ehrenmitglied und langjähriger Weggefährte Heindorfs, hatte den Vorstand mit folgender Begründung zu dieser Ehrung angeregt: „Werner Heindorf hat die Führung des Vereins ‚Konzerte an St. Andreas‘ in einer schwierigen Lage übernommen, durch seinen kompetenten, selbstlosen und ausgleichenden Einsatz vor der Auflösung bewahrt und die Neuausrichtung des künstlerischen Angebotes wesentlich befördert und vorangetrieben. Ihm gebührt in nachhaltiger Weise Dank, der in der Geschichte des Vereins festgeschrieben und lesbar sein sollte.“ Mittlerweile ist die Ehrung auch erfolgt, allerdings nur auf Abstand an der Haustür mit einem Blumenstrauß. „Die offizielle Feier im Rahmen einer Mitgliederversammlung soll aber unbedingt stattfinden, sobald wir uns wieder treffen dürfen“, sagt die 2. Vereinsvorsitzende Christa Goedtke.kno