Wie Seesen die eigene Geschichte feiert(e)

Sammlungs- und Forschungsprojekt zur Tausendjahrfeier 1974 und dem Sehusafest startet

Im Jahr 1974 wurde die 1000-Jahrfeier ausgerichtet, hieraus entwickelte sich das Sehusafest.

Seesen. In wenigen Tagen wäre es wieder soweit gewesen. Doch die Corona-Pandemie macht in diesem Jahr auch nicht vor einer Seesener Tradition Halt: das Sehusafest, das jedes Jahr Tausende Besucher in die Harzstadt lockt, muss 2020 ausfallen.

Das erste Sehusafest hatte genau vor 45 Jahren auf Initiative von Elisabeth Paetz-Kalich stattgefunden. Sie war auch ein Jahr zuvor, bei der Tausendjahrfeier Seesens 1974, maßgeblich an der Gestaltung und Organisation des historischen Festumzugs beteiligt. Daraus, so ihre Idee, könnte nun ein jährlich stattfindendes Historienfest entstehen, bei dem die Seesenerinnen und Seesener zu Darstellern ihrer eigenen Geschichte werden sollten. Die Idee setzte sich durch, und so feiert und spielt die Harzstadt seitdem jährlich am ersten Septemberwochenende ihre eigene Geschichte.

Nicht mehr lange, und diese Traditionsveranstaltung kann selbst einen runden, den 50. Geburtstag feiern. Grund genug für Dirk Stroschein, Leiter des Städtischen Museums, bereits jetzt ein Langzeitprojekt zu starten, bei dem er sich erhofft und dazu aufruft, dass möglichst viele Seesenerinnen und Seesener mitmachen werden.

Für das Stadtgedächtnis und zukünftige Generationen sollen im Stadtarchiv möglichst viele Zeugnisse, Dokumente und Erinnerungen gesammelt und zusammengetragen werden, die Auskunft geben können, wie es damals war. Damals, zunächst bei der Tausendjahrfeier 1974, und seitdem bei den zahlreichen Sehusafesten.

Deshalb geht der Appell an all diejenigen, die Bilder, Filme, Flugblätter und Werbematerialien, sonstige Dokumente und persönliche Erinnerungen als Mitwirkende oder Besucher beisteuern können und wollen, sich an das Städtische Museum zu wenden.


Ziel ist es, diese Erinnerungsstücke zu sammeln und zu bewahren, aber auch zur fünfzigsten Wiederkehr der Tausendjahrfeier beziehungsweise des ersten Sehusafestes eine Dokumentation und Ausstellung zu erstellen.

Vor kurzem fiel im Museum selbst der Startschuss, für dieses Vorhaben die eigenen Bestände, das selbst Gesammelte und in der Vergangenheit von Bürgern Gestiftete zu sichten und zusammenzutragen. Tatkräftige Unterstützung erhielt der Museumsleiter dabei von der städtischen Auszubildenden Stefanie Draber, die im Zeitungsarchiv systematisch Einträge zur Tausendjahrfeier recherchierte und dokumentierte.

Weitere Informationen sind erhältlich und Kontaktaufnahme ist möglich unter Telefon (05381) 48891 und E-Mail: museum@seesen.de.see