Wilhelm-Busch-Haus öffnet ab 1. Juli seine Türen

Noch gibt es ein paar Einschränkungen, aber die Sanierungsarbeiten befinden sich auf der Zielgeraden

Wilhelm-Busch-Haus: Ab dieser Woche wird der Maler an der Fassade beginnen.

Mechtshausen. Obwohl die umfangreiche Sanierung des Wilhelm-Busch-Hauses noch nicht abgeschlossen ist, kann das Haus ab kommendem Donnerstag, 1. Juli, zu den gewohnten Öffnungszeiten (donnerstags, freitags, samstags und sonntags von 15 bis 17 Uhr) unter Berücksichtigung der Hygienebedingungen wieder besichtigt werden.

„Die Dacharbeiten sind inzwischen fertig gestellt und auch die Zimmer- und Mauerarbeiten liegen in den letzten Zügen, sodass jetzt der Maler an der Fassade beginnen kann“, so Stadtsprecherin Beatrice-Arianne Dziuba auf „Beobachter“-Anfrage. Im Innenraum werde in dieser Woche im Erdgeschoss noch eine fehlerhafte Innendämmung ausgetauscht und durch aufwändige Lehmputzarbeiten mit Holzwolledämmplatten ertüchtigt. „Wir gehen davon aus, dass der erste Bauabschnitt spätestens Mitte Juli beendet ist“, zeigt sich Dziuba zuversichtlich. Besucher können übrigens einen Raum im Erdgeschoss nicht betreten und müssen sich noch mit dem Fassadengerüst arrangieren.

Sicher hätte auch Wilhelm Busch die Zeit herbeigesehnt, im Pfarrhaus wieder Besuch zu empfangen wie beispielsweise seinen alten Freund aus Kindertagen in Ebergötzen, Erich Bachmann. Und vielleicht hätte er ihm auch ähnliche Zeilen geschrieben (Kursiv: Originalzitate aus Briefen):

Lieber Erich!

Sei bedankt für deine zwei angenehmen Briefe! Nun verbrachte ich drei kurzweilige Wochen in Verden beim anderen Neffen, der dort die Stelle als Gymnasiallehrer angetreten hat. Nach hier zurückgekehrt, wo ich gottlob die Gesundheitsverhältniße besser fand, als sie … bei meiner Abreise waren, geht es hoffentlich weiter so gut, dass wir ab 1. Juli wieder Besuch in Mechtshausen empfangen können. Indes: Hier sind die Handwerksleute noch eifrig am Werk.

Du kennst meine Abneigung zu Denkmälern und meine Meinung dazu: Man soll sie lieber aushöhlen und Pissoirs daraus machen! Und nun lebe ich selbst in so einem „Denkmal“ und darf erleben, wie beschwerlich es ist, diese „Wichtigtuer“ wieder herzurichten. Da wird jeder Stein gedreht und gewendet, ehe man ihn an die rechte Stelle setzt, wenn er nicht vorher in der Hand zu Staub wurde, und der Putz wird angerührt, wie zu Dionysos Zeiten. Fast mag man neidisch auf die Verjüngung werden. Auch meiner Person stände eine solche Erneuerung gut zu Gesicht – mit neuer Schädeldecke, ausgetauschtem Gebälk und frischem Anstrich! Aber ich muß Dich und andere Besucher enttäuschen, wenn Ihr ins Haus kommt: Ich bin dann immer noch der Alte geblieben!

Besuch mich ab 1. Juli wieder einmal im alten Pfarrhaus in Mechtshausen! Vom Handwerkerlärm lassen wir uns nicht stören! Und bleib gesund! Das ist für diese Welt ja ziemlich das beste, was man wünschen kann!

Dein alter Freund WilhelmHR/kno