Winterbilder warten auf Besucher

Ausstellung mit Aquarellen von Ursula Schimmel im Städtischen Museum sollte im Advent eröffnet werden / Verlängerung aller bestehenden Sonderausstellungen bis März

Die beiden Kuratorinnen Marianne Wadsack und Margret Nußbaum,

Seesen. Eigentlich sollte die neue Ausstellung mit Winterbildern von Ursula Schimmel, ganz der Jahreszeit gemäß, mit Beginn der Adventszeit eröffnet werden. Doch auch das Städtische Museum Seesen muss zwecks Eindämmung der Corona-Pandemie weiterhin für den Publikumsverkehr geschlossen bleiben. Und so wartet die neue Kunstausstellung auf der Galerie im Obergeschoss zunächst weiter auf ihre Besucher.

Bei der Gestaltung der Ausstellung wurde Museumsleiter Dirk Stroschein wieder einmal tatkräftig unterstützt von Kuratorin Margret Nußbaum und Museums-Mitarbeiterin Marianne Wadsack, die im bewährten kreativen Zusammenwirken die Bildauswahl und optimale Präsentation vornahmen. Und so wird der Betrachter in helle, schneereiche Winterlandschaften hineingezogen, von denen manche mehr, manche weniger erkennbar ihr Vorbild in der Seesener und Vorharzer Umgegend haben. Die Künstlerin Ursula Schimmel ist vielen Seesenerinnen und Seesenern nicht nur durch vergangene Ausstellungen bekannt.

Sie wurde 1927 in der Harzstadt geboren und ergriff den Beruf der Volksschullehrerin. Generationen von Schülerinnen und Schülern kannten sie aber nicht nur als Lehrerin, sondern werden sich noch lebendig an ihre Führungen durch das Seesener Heimatmuseum erinnern. Hier war Mitte der 1980er Jahre auch ihr Mann bis zu seinem Tod als ehrenamtlicher Museumsleiter tätig. Sie selbst blieb dem Museum in der Besucherbetreuung bis 2014 treu. In besonderer Weise war sie dem Museum mit ihrer Leidenschaft, der Malerei, verbunden: Schon in der Vergangenheit stellte Schimmel ihre Aquarelle aus und war weithin für ihre Scherenschnittkunst bekannt.

Sie hielt auch Vorträge und wusste die Besucher dabei mit ihrer Begeisterung anzustecken. Diese neuerliche Ausstellung im Winter 2020/21 sollte ursprünglich gemeinsam mit der Künstlerin eröffnet werden. Ihr Tod im August 2020 machte dies nicht mehr möglich. Eine öffentliche Vernissage konnte durch die Corona- Pandemie leider ebenso wenig stattfinden, wie die Öffnung des Museums zurzeit für Besucher überhaupt. Deshalb hat man sich auch für eine Verlängerung der ursprünglich geplanten Ausstellungsdauer bis zunächst Mitte März 2021 entschieden.

Einen Vorgeschmack für zukünftige Besucher mögen einige Bilder der Ausstellung bieten. Übrigens: Auch die beiden weiteren Sonderausstellungen des Städtischen Museums zum Kriegsende 1945 sowie den Modepuppen von Elisabeth Paetz-Kalich werden über das Jahresende hinaus, bis Mitte März 2021, verlängert. Museumsleiter Dirk Stroschein hofft, dass bei einer verbesserten Infektionslage bis dahin auch wieder Besucher im Museum erlaubt sein werden.see