„Wir hatten Funny nie ganz aus den Augen verloren!”

Daniel Morick und der Harzvorland Hof Bock sind glücklich, dass ihre Kuh endlich wieder zu Hause ist

War vier Monate auf Odyssee in den Harzer Wäldern: Funny.

Seesen. Nach einer viermonatigen Odyssee konnte die ausgebüxte Kuh „Funny“ am Karfreitag endlich eingefangen werden. Wie der „Beobachter” in seiner Dienstagausgabe berichtet hatte, war das „Harzer Rote Höhenvieh” im Dezember des vergangenen Jahres verschwunden und konnte nun am Karfreitag wieder nach Hause gebracht werden.

Landwirt Daniel Morick vom Harzvorland Hof Bock in Bredelem berichtete dem „Beobhachter” jetzt noch einmal, wie es am Karfreitag gelang, die scheue Funny einzufangen.

„Diana Bock sah Funny gegen 17 Uhr bei einer Kontrollfahrt in der Seesener Gemarkung Steinbühl. Daraufhin benachrichtigten wir sofort die Tierärztin Johanna Geng von der Tierarztpraxis Geng aus Hahndorf.”

Geng stand bereits seit mehreren Wochen mit einem Betäubungsmittelgewehr zur Seite und half mehrfach aktiv zusammen mit ihrem Freund Timo Ziechmann bei der Suche.

Auch Familie Klatt aus Hahausen, die in Seesen ihr Jagdrevier hat, war am Karfreitag wie berichtet vor Ort. „Familie Klatt aus Hahausen hatte bereits in der Vergangenheit einige Male bei der Suche geholfen, so baten wir sie auch dieses Mal um Unterstützung”, berichtet Morick. Zudem eilte Eleonore Rambow-Kirsche aus Seesen zur Hilfe, ihr war es zu verdanken, dass Funny immer wieder mit Brötchen und Wasser versorgt wurde und sich dadurch im Feldrevier gehalten hatte.

Funny stand durch ihren Fluchtversuch unter starkem Adrenalineinfluss

Das Anfüttern war zuvor im Wald nicht möglich. Johanna Geng konnte unmittelbar nach ihrem Eintreffen einen Betäubungspfeil antragen, jedoch stand Funny durch ihren Fluchtversuch unter starkem Adrenalineinfluss, so dass die Betäubung zuerst nicht richtig wirkte. Sie begab sich auf die Flucht, mit vereinten Kräften versuchte man sie zu umzingeln.

Nach einer vierstündigen Verfolgung zu Fuß konnte Johanna Geng noch zwei weitere Pfeile antragen, so dass es ihrem Freund Timo Ziechmann schließlich gelang, Funny ein Halfter anzulegen. Danach schlief sie etwa eine halbe Stunde durch die Betäubung.
Daniel Morick: „Nun konnten wir sie auf unseren Viehwagen verladen und nach Bredelem bringen. Funny ist jetzt wieder wohlauf und Johanna Geng konnte bei einer Untersuchung feststellen, dass sie noch tragend ist. Nun sind wir mal gespannt, wann sie uns mit einem Kälbchen beschenkt.”

Der Harzvorland Hof Bock und auch Daniel Morick bedanken sich auf diesem Wege noch einmal bei allen Beteiligten für den unermüdlichen Einsatz.

„Seit Dezember wurde uns täglich geholfen, dass wir Funny nicht aus den Augen verloren haben und dass wir sie gesund und munter wieder nach Hause bringen konnten. Auch möchten wir uns bei den Rehkitzrettern, vertreten durch Thorsten Schmidt bedanken, die uns mit ihrer Drohne und Wärmebildkamera geholfen haben. Es hat uns wieder gezeigt, dass es ganz tolle Menschen gibt, unter denen die Hilfsbereitschaft und das Menschliche noch nicht ausgestorben sind.”uk