Zimmerbrand in Seesen löst landkreisweiten Großalarm des Rettungsdienstes aus

Über 60 Rettungskräfte im Einsatz / Betroffen waren 17 Personen / Kriminalpolizei ermittelt

In dem Haus wohnen zwölf Personen, acht weitere waren am Neujahrstag zu Besuch.
Über 60 Einsatzkräfte, davon 26 Mitglieder der Feuerwehr Seesen, waren vor Ort.

Seesen. Ein ruhiger Jahreswechsel war es diesmal für die ehrenamtlichen Brandschützer im Seesener Stadtgebiet. Eine willkommene Abwechslung, jedoch war am Neujahrstag um 15.45 Uhr die Ruhe vorbei. Am Probstbusch in Seesen kam es zu einem Zimmerbrand, der einen landkreisweiten Großalarm des Rettungsdienstes auslöste. Wie Stadtbrandmeister Jürgen Warnecke vor Ort mitteilte, leben in dem Haus insgesamt zwölf Bewohner – darunter ein Mann im Dachgeschoß.

Weitere acht Personen waren am Neujahrstag zu Besuch. Aufgrund der großen Personenzahl und angesichts von Temperaturen um die 3 Grad Celsius entschied sich der Einsatzleiter, Seesens Ortsbrandmeister Thomas Bettner, die Alarmierung Massenanfall von Verletzten – kurz MANV – der Kategorie 9 bis 13 auszulösen. Zur Erklärung: Diese Alamierung liegt nur eine Stufe unter dem Katastrophenalarm, jedoch aufgrund der großen Personenzahl die logische Konsequenz.

Die bis zu 20 vermuteten Personen müssen schließlich versorgt und untergebracht werden. In der Folge setzten sich zahlreiche Mitglieder der DRK-Ortsvereine – von Bad Harzburg über Clausthal-Zellerfeld, Hahausen und Lutter bis Seesen – in Bewegung. Darüber hinaus waren unzählige Rettungssanitäter und allein fünf bis sechs Notärzte vor Ort. Denn im schlimmsten Fall hätten 20 verletzte Personen versorgt werden müssen. Nach ersten Erkenntnissen geriet in einem Zimmer in der ersten Etage ein Bett in Brand. Geistesgegenwärtig hat der Familienvater reagiert, er verschaffte sich Zugang zum Zimmer und warf die brennenden Matratzen aus dem Fenster. Die alarmierten Brandschützer der Feuerwehr Seesen, die mit Drehleiter und insgesamt 26 Personen vor Ort waren, lüfteten den Raum und kontrollierten die Wohnung. Der Vater wurde verletzt und ins Seesener Krankenhaus gebracht.

Die 16 weiteren Betroffenen blieben unverletzt, drei weitere Personen waren zu dem Zeitpunkt nicht vor Ort. Alle kommen bei Verwandten unter, denn die Wohnung ist gegenwärtig unbewohnbar. Was den Zimmerbrand auslöste, ist noch unklar. Gegen 16.45 Uhr waren bereits Mitarbeiter der Kriminalpolizei vor Ort, um die Ermittlungen aufzunehmen. Auch wie groß der entstandene Sachschaden ist, konnte am Mittwoch noch nicht geklärt werden.syg