Zum Leben erweckt

Historischer Flügel im Städtischen Museum wird restauriert

Seesen. Lange ist es ruhig um den alten Steinway-Flügel im gleichnamigen Raum des Städtischen Museums Seesen gewesen. Für gut zwei Jahre war das 1864 erbaute Instrument verstummt. In diesen Tagen haucht Klavierbauer Joachim Römer dem mehr als 150 Jahre alten Steinway wieder Leben ein – seit Montag ist der Hamburger zu Gast im alten Jagdschloss. Begrüßt wurde er unter anderem von Bürgermeister Erik Homann und Museumsleiter Dirk Stroschein.

„Das ist eine Herausforderung, die mir mehrere schlaflose Nächte beschert hat“, so Römer. Denn der Flügel soll nicht nur repariert, sondern restauriert werden, das Innenleben also nach Möglichkeit originalgetreu historisch saniert werden. Keine leichte Aufgabe für den erfahrenen Klavierbauer, denn die Hammerköpfe mussten ersetzt werden.

„Der Filzüberzug konnte nicht mehr aufgearbeitet werden, da Filz ein vergängliches Material ist“, erklärt Joachim Römer. Den Holzanteil der Köpfe ersetzte der Hamburger durch ähnliche Bauteile, die rund 70 Jahre alt sind. An der Vorgehensweise hat Römer viele Monate getüftelt und recherchiert, inzwischen erfüllen die ersten Klänge wieder das Museum.

Insgesamt kostet die Sanierung des Flügels 14.500 Euro – einen großen Anteil davon übernimmt der „Freundeskreis Städtisches Museum“. Auch das Geburtstagskonzert von Brigitte Wagner im Januar 2017 trug einen wesentlichen Beitrag zur Sanierung des Instruments bei: Sie spendete die gesamten Einnahmen des Klavierkonzerts für die Aufarbeitung des historischen Flügels.see