Zwei Mitarbeiter und fünf Bewohner im Seesener Alloheim positiv getestet

118 Abstriche an ein Labor in Hannover geschickt / Zwei weitere Bewohner positiv im Krankenhaus getestet

Seesen. Diese Nachricht des Landkreises Goslar sorgte für Aufsehen: Nach einem Coronaausbruch in einem Langelsheimer Pflegeheim könnte obendrein Seesen betroffen sein. Auch hier gab es zahlreiche Testungen. Große Erleichterung dann am frühen Mittwochabend, wie Landkreissprecher Maximilian Strache mitteilte, wurden insgesamt sieben Bewohner und zwei Mitarbeiter positiv getestet.

Die ganze Sache ins Rollen brachten zwei Heimbewohner, die gegenwärtig wegen einer anderen Erkrankung in den Asklepios Kliniken in Seesen behandelt werden. Ihr Test war positiv, sodass am Dienstag insgesamt 118 sogenannte PCR-Tests in der Alloheim Seniorenresidenz „Am Park“ durchgeführt wurden. Für eine PCR-Testung müssen die Proben nach dem Abstrich so schnell wie möglich in ein Labor transportiert werden.

Laut Bundesgesundheitsministerium wird bei dieser Testung das Erbmaterial der Viren so stark vervielfältigt, dass es nachgewiesen werden kann, auch wenn es nur in geringen Mengen vorkommt. Das Testverfahren nimmt derzeit etwa vier bis fünf Stunden in Anspruch. Hinzu kommt die Transportzeit ins Labor, die Vorbereitungszeit in diesem und gegebenenfalls eine Wartezeit wegen eines hohen Probeaufkommens. Gesendet hatte der Landkreis laut Strache die Proben zu einem Labor in Hannover. Am Mittwochabend lagen dann 116 der 118 Testergebnisse vor.

Neben den zwei positiven Fällen aus der Einrichtung im Krankenhaus sind es fünf weitere Bewohner vor Ort und zwei Mitarbeiter, die positiv getestet wurden. Laut Angaben des Gesundheitsamtes sind bislang keine schweren Krankheitsverläufe zu verzeichnen. Dies gilt auch für die beiden Heimbewohner im Krankenhaus, die stabil sind. Sie werden laut Mitteilung des Landkreises zeitnah wieder zurück ins Seesener Alloheim kommen.

Goslars Landrat Thomas Brych ist unterdessen erleichtert, dass die Ergebnisse in Seesen verhältnismäßig gering ausfallen. Zur Einordnung: In einer Langelsheimer Einrichtung wurden am Dienstag 43 der 66 Bewohner positiv getestet, zudem 13 Mitarbeiter. Also macht das unterm Strich 56 Infizierte, im Seesener Alloheim sind es insgesamt neun Fälle bei 72 Bewohnern. Aktuell leben in Seesen auch 22 Heimbewohner aus der Lutteraner Einrichtung. „Nach der Meldung vom Dienstag aus Langelsheim hatte ich Sorge, dass wir auch in Seesen ein vergleichbares Ausbruchsgeschehen haben könnten. Dies hat sich glücklicherweise nicht bestätigt“, so Brych.

Nach den positiven Befunden haben der Betreiber der Alten- und Pflegeeinrichtung in Kooperation mit dem Gesundheitsamt und der Heimaufsicht sämtliche Maßnahmen zur weiteren Eindämmung eingeleitet und umgesetzt, dazu zählt auch ein Besuchsverbot. Die Mitteilung, dass dieses nun greift, erhielten unter anderem bereits am vergangenen Sonnabend ein Angehöriger.

Er wurde informiert, dass er bis einschließlich Donnerstag, 17. Dezember, seinen Angehörigen nicht besuchen darf. Alloheim-Pressesprecherin Alja-Claire Dufhues gab am Mittwochabend auf Anfrage des „Beobachter“ einen Einblick in den gegenwärtigen Alltag in der Seesener Einrichtung. Laut der Pressesprecherin geht es allen Bewohnern und Mitarbeitern gut.

„Alle positiv getesteten Mitarbeiter befinden sich bereits seit einigen Tagen vorsorglich in häuslicher Quarantäne“, teilt Alja- Claire Dufhues mit. Die positiv getesteten Bewohner befinden sich auf einer Wohngruppe, in dieser wird ein umfangreiches Isolations- und Quarantänekonzept umgesetzt, dass Vorsorge- und Quarantänemaßnahmen beinhaltet.

Die Bewohner nehmen beispielsweise ihre Mahlzeiten ausschließlich im Zimmer ein. Positiv getestete Bewohner bleiben somit alle auf ihren Zimmern und alle werden engmaschig beobachtet und betreut. Bei den Bewohnern wird zum Beispiel drei Mal am Tag Fieber gemessen und Symptomkontrollen durchgeführt. Um gegenseitige Infektionsrisiken weitgehend unterbinden zu können, haben die Verantwortlichen die Wohngruppen separiert, Isolationsschleusen und erweiterte Desinfektionsbereiche errichtet. Die Mitarbeiter arbeiten wohnbereichsbezogen.syg