Zwischen Traum und Wirklichkeit

Der Seesener Reinhard Koschubs stellt im Städtischen Museum aus / Verschiedene Dinge treiben ihn an

Die Bilder regen zur Diskussion an.

Seesen. Er hat es wieder getan. Der Seesener Künstler Reinhard Koschubs ist ins Städtische Museum zurückgekehrt. „Es war an der Zeit”, sagte Museumsleiter Dirk Stroschein im Rahmen der Ausstellungseröffnung. Denn 1996 war Koschubs letzte Einzelausstellung in der Sehusastadt, damals im Rathaus. Mit 97 Bildern präsentiert seine Ausstellung mit dem Titel „Sichtweisen“ eine Retrospektive der vergangenen fünf Jahrzehnte. Verschiedene Dinge treiben ihn an.

„Jeder Mensch beurteilt Kunst natürlich aus einem anderen Blickwinkel, aber das Wichtigste ist doch, dass man sich mit ihr auseinandersetzt, sie ergründet”, sagte er bei der Ausstellungseröffnung. Über die Jahrzehnte hat Reinhard Koschubs sein Schaffen verändert, ein Leitmotiv blieb irgendwie. Früher trugen seine Ausstelungen oft Titel wie „Traum und Wirklichkeit“ oder „Gedanken und Träume“ Intensiv hat er sich mit diesen Gegensätzen befasst. Sie sind auch in seine Bildern und Skulpturen ein Stück weit eingeflosssen. Mehr noch in jedem Bild, jedem Objekt, jeder Skulptur sind verschiedene Aussagen zusammengekommen: die Kraft des Denkens, die Umschreibung der Dinge oder das Zusammenfügen einzelner Bausteine der Fantasie. „Mein Ziel als Künstler ist es, Verbindungen zu schaffen, möglichst zwischen allen Dingen der Welt”, führte er dazu aus.

An über 50 Einzel- und Gruppenausstellungen hat sich der Seesener schon beteiligt. Nun wieder in seiner Heimatstadt. Studiert hat Reinhard Koschubs von 1970 bis 1974 freie Grafik an der Fachhochschule Hildesheim. Er wurde bereits zwei Jahre nach seinem Studium mit dem Förderpreis für Kunst der Stadt Goslar geehrt. Er hat sich nicht nur auf Malerei spezialisiert, sein künstlerisches Schaffen umfasst unter anderem auch Farbradierungen in unterschiedlich Nuancen, Skulpturen und Handzeichnungen. Heute arbeiter er als freischaffender Künstler.

Die Ausstellung im Städtischen Museum Seesen ist noch bis zum 8. April zu sehen. Wer mit dem Seesener Künstler einmal persönlich ins Gespräch kommen will, hat direkt im Museum noch zweimal Gelegenheit dazu. Am Sonntag, 4. März, um 15 Uhr führt Koschubs unter dem Titel „Wie man aus Flecken Kunst macht“ anschaulich in die Stilrichtung des Tachismus ein. Und am Sonntag, 8. April, wird der Künstler ebenfalls um 15 Uhr persönlich durch seine Ausstellung führen.syg