18 Spiele in elf Wochen – Amateurfußballer vor Mammutprogramm

Spiele ohne Ende – nicht nur den beiden Bezirksligisten SG Ildehausen/Kirchberg und TSV Münchehof steht in den kommenden Wochen ein Mammutprogramm bevor.

Münchehof/Ildehausen/Kirchberg. Der Frust wächst bei den Fußballern. Viele Mannschaften haben seit Monaten kein Pflichtspiel mehr absolviert. Und das nicht nur in den untersten Kreisklassen, sondern auch auf Bezirksebene. Die regelmäßigen Wintereinbrüche sorgen für unbespielbare Plätze und ein großes Problem: Wann sollen die ganzen Partien noch gespielt werden? Bis zum offiziellen Saisonende am 3. Juni sind es nur noch elf Wochenenden, darunter mehrere Feiertage. Mehrere Mannschaften, wie auch der TSV Münchehof oder die SG Ildehausen/ Kirchberg haben aber noch 18 Spiele zu absolvieren. Und auch für das kommende Wochenende sieht es schon wieder schlecht aus.

„Wir werden am Sonntag nicht spielen können“, legt sich André Krzyminski (SG Ildehausen/Kirchberg) bereits jetzt fest und auch sein Trainerpendant Timm Ahfeldt aus Münchehof ist noch skeptisch. Durch den Frost im Boden kann die Feuchtigkeit durch den Schnee und eventuell noch fallenden Regen nicht versickern, an der Oberfläche wird es dadurch schlammig.

Schon jetzt sind an Ostern wieder Doppelspieltage angesetzt. Auch den Tanz in den Mai sollten sich die Kicker sparen, denn am 1. Mai sind für die beiden Bezirksligisten genauso Begegnungen angesetzt, wie am Pfingstsonnabend.

In diesen Tagen wird immer öfter eine Saisonverlängerung ins Spiel gebracht. Die Spielausschussvorsitzende des Fußballkreises Hildesheim, Isabell Hartmann, hat schon angekündigt, dass diese für die 2. bis 4. Kreisklassen in Betracht gezogen wird. Endgültig soll dies aber erst im Laufe des Aprils entschieden werden. Krzyminski ist definitiv für eine Verlängerung: „Das ist jetzt schon eine Wettbewerbsverzerrung, wenn man sich die Tabelle anschaut. Wir sind immer noch Amateure und müssen auch arbeiten.“ Wenn sich bei seinem ohnehin schmalen Kader dann bei der großen Belastung noch einige Spieler verletzen, sieht es schnell schlecht aus im Kampf um den Klassenerhalt. Andere Vereine, die schon drei, vier, fünf Spiele mehr absolviert haben, hätten dieses Problem nicht: „Einige Vereine wie Salder oder Union Salzgitter haben sich gegen eine Verlängerung ausgesprochen. Dorfvereine wie wir haben nicht so das Standing.“

Doch auch Timm Ahfeldt ist nicht uneingeschränkt für eine über den 3. Juni hinausgehende Spielzeit. Grund: „Die Sommerpause ist ohnehin schon sehr kurz und würde dann noch kürzer werden.“ Er hat eine andere Idee: „Warum werden nicht schon im Sommer und Herbst drei oder vier Mittwoch-Spiele angesetzt? Die Wahrscheinlichkeit, dass die ausfallen, ist deutlich geringer. So hätten wir im Frühjahr mehr Luft.“ Seine Mannschaft sei die vielen Spiele im April und Mai aus den vergangenen Jahren aber auch schon gewöhnt.

Ob Verlängerung oder nicht, den Vereinen steht auf jeden Fall ein Mammutprogramm bevor. Acht Spiele im April sind es für Ildehausen/ Kirchberg, Münchehof und viele andere bereits, sieben zudem bisher im Mai. Selbst Profis der Topvereine haben nicht solch ein Programm.

Nicht nur die ausgefallenen Spiele waren in den vergangenen Wochen ein Problem. Auch die Trainingsbedingungen ließen bei den beiden höchstspielenden Mannschaften im Stadtgebiet zu wünschen übrig. „Das Flutlicht für das kleine Feld vor dem Sportplatz in Kirchberg ist seit Oktober kaputt. Ich verstehe nicht, warum das nicht mal repariert wird.“ Der ohnehin nicht sonderlich große Kader sei durch langfristige Verletzungen und studienbedingte Abwesenheit noch geschrumpft. „Da kann ich es schon verstehen, wenn die Moral nicht sonderlich hoch ist, wenn man kaum etwas machen kann.“

Etwas besser sieht es in Münchehof aus. Auch da war das Flutlicht für den kleinen Hartplatz zwischenzeitlich kaputt, ist inzwischen aber wieder funktionsfähig. Doch während des harten Frostes konnten die Ahfeldt-Kicker diesen auch nicht nutzen. „Wir waren viel laufen und dreimal in der Kick-Inn-Halle in Goslar. Irgendwann ist das aber alles sehr monoton.“ Die einzigen Testspiele beim Turnier in Northeim fielen nicht gerade berauschend aus (1:8 gegen Sülbeck/Immensen und 0:7 gegen Eintracht Northeim II). Es sei ihm aber lieber, so Ahfeldt, gegen starke Gegner zu testen, als hoch zu gewinnen und dann komme in den Pflichtspielen das böse Erwachen. Bis auf die Langzeitverletzten Tim Holzhausen (Knie, wohl die ganze Saison), René Nolte (Schulter, mindestens bis Ende April) und jetzt möglicherweise auch Jannick Dicke (Knie, Untersuchungen laufen noch) ist der Kader beim TSV Münchehof unverändert geblieben. Marius Carl steigt langsam wieder ein und mit Edgar Elser vom SV Engelade/Bilderlahe gab es im Winter noch einen Neuzugang.

Wann dieser erstmals in einem Pflichtspiel für seinen neuen Verein auflaufen kann, steht jedoch noch in den Sternen beziehungsweise in den Wolken.dh

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