Seesen. Im Sportleistungszentrum Hannover konnte der Seesener Judoka Jannis Lippke, der für die JKSC Goslar startet, bei den Norddeutschen Meisterschaften die Bronzemedaille gewinnen. Den Startplatz hatte er sich durch den Gewinn der Niedersachsenmeisterschaft erkämpft. Mit dem nötigen Selbstvertrauen fuhr er mit seinen Trainern Keck und Hasprich nach Hannover.

In der Halle angekommen merkte man dann die Anspannung des Nachwuchsjudoka, denn die Norddeutsche war dann doch schon eine andere Hausnummer als die Niedersachsenmeisterschaft. Lippke begann seinen ersten Kampf sehr motiviert bis zum Ablauf der ersten Minute. Dann kam sein Gegner Alexander Schwandt vom TSV Kropp, der spätere Silbermedaillen-Gewinner zu seinem ersten richtigen Wurfansatz und durch eine kleine Unaufmerksamkeit Lippkes konnte sich sein Gegner mit einem Uchi-Mata durchsetzen.

Durch diesen verlorenen Kampf musste der Seesener in die Trostrunde und konnte sich jetzt keine Niederlage mehr erlauben, sonst wäre der Minimalplatz drei nicht mehr zu erreichen und der Traum von der Deutschen Meisterschaft ausgeträumt gewesen. Hasprich und Keck hatten jetzt bis zum Beginn der Trostrunde genug Zeit, ihren Schützling wieder aufzubauen.

Voll motiviert ging Lippke in die Trostrunde. Sein erster Gegner war Julius Witte vom Elmsbütteler Turnverband. Bis zum Ablauf der regulären Kampfzeit von fünf Minuten wogte der Kampf hin und her. Mit etwas Glück hätten beide Kämpfer diesen für sich entscheiden können. So ging der Kampf weiter, bis einer der beiden Kämpfer einen entscheidenden Vorteil für sich verbuchen konnte. Je länger die Kampfzeit dauerte, umso besser wurde Jannis. Nach 10 Minuten und 11 Sekunden konnte er den Kampf mit einem Seoi-Nage gewinnen.

Mit dem nächsten Gegner gelang Jannis nach nur 20 Sekunden sein Spezialwurf Seoi- Nage links und er hatte mit einer Ippon-Wertung sofort gewonnen. Jetzt war es nur noch ein letzter Schritt zu Bronze und damit zur Fahrkarte für die Deutsche Meisterschaft. Dass dieser Schritt nicht einfach werden würde, war allen Beteiligten klar. Lippke begann erst einmal etwas verhalten, merkte aber schnell, dass er seinen Gegner Marco Schael vom TSV Kronshagen gut im Griff hatte und mit den Anfeuerungen seiner Trainer erarbeitete er sich Vorteile, die dann mit einem Wurf zu Ende gebracht wurden, der dann aber vom Kampfrichter wieder aberkannt wurden.

Damit ging es erst einmal weiter, bis der Seesener seinen Gegner mit einem Ko-Uchi-Gari (Fußwurf) zu Fall bringen konnte, was mit einem Waza-Ari (halber Punkt) belohnt wurde. Mit einem anschließenden Haltegriff (Kami-Shio- Gatame) konnte er den Kampf schließlich gewinnen und fährt mit der Bronzemedaille im Gepäck am 3. März zur Deutschen Meisterschaft nach Herne.red