Punktloses Wochenende für die Falken

Eishockey: 1:5 in Herne und 2:5 gegen Crocodiles aus Hamburg – Situation wird immer prekärer

Falken-Trainer Bernd Wohlmann schwankte nach dem Spiel gegen die Crocodiles Hamburg zwischen „schwer enttäuscht ob der gezeigten Einstellung“ und „Ich kann den Spielern keinen Vorwurf machen“.

Braunlage. 1:5 in Herne und 2:5 zu Hause gegen die Crocodiles Hamburg, so die ernüchternde Ausbeute aus dem letzten Wochenende. Und nicht, dass man zwingend gegen diese beiden Mannschaften, die zurecht ganz oben in der Tabelle der Qualifikationsrunde stehen, Punkte holen muss. Doch die Art und Weise, wie man vor allem gegen Hamburg aufgetreten ist, gibt Trainer Bernd Wohlmann und den Verantwortlichen der Harzer Falken zu denken.

Denn in Herne sangen sie noch alle das gleiche Lied, das man diese Saison schon viel zu oft gehört hatte. Herne-Trainer Ulli Egen kann sich nicht so recht erklären, warum die Harzer auf dem letzten Platz stehen, hatte man es doch mit einem Gegner zu tun, der einem, im Gegensatz zu manch anderer Mannschaft, alles abverlangt hatte. Ein Lob, das natürlich grundsätzlich gerne gehört wird, aber angesichts der fortgeschrittenen Saison nicht wirklich einen Ansatz schafft, auf die gezeigte Leistung aufzubauen und eine erfolgreiche Saison zu spielen. Denn wie sehr die teilweise knappen Niederlagen nach teilweise tollen Leistungen an den Falken zu nagen scheinen, wurde den 546 Zuschauern beim Heimspiel gegen Hamburg offenbar.

Angesichts der nackten Zahlen könnte man meinen, dass auch dieses Spiel lange offen gehalten werden konnte und man den Gegner durchaus hätte bezwingen können oder angesichts der auch nicht so überragenden Leistung der Hanseaten müssen. Doch selbst wenn es bis zur 42. Minute dauerte bis der an diesem Abend beste Hamburger Thomas Zuralev das wegweisende 1:3 erzielte. Die dargebotene Leistung der Falken war bereits im 1. Drittel nur mittelmäßig und ab dem 2. Drittel nahezu unterirdisch. Zeitweise bekam man den Puck nicht aus dem eigenen Drittel und an einen geordneten Spielaufbau war kaum zu denken.

Nun ist es angesichts der Strapazen der letzten Wochen, in denen man immer neue verletzungsbedingte Ausfälle irgendwie kompensieren musste, sicherlich nicht unerwartet, dass vereinzelt auch die Leistungsträger nicht ihr volles Pensum abgerufen bekommen. Doch wenn sich bis auf den unermüdlichen Elias Bjuhr, der neben Thomas Herklotz, Tim Lucca Krüger und Jörn Weikamp zu den Aktivposten der Falken gehörte, eigentlich alle Topspieler eine Auszeit nehmen, dann wird es nahezu unmöglich, selbst gegen ein ebenfalls verletzungsbedingt dezimiertes Hamburger Team irgendwas Zählbares herauszuholen.

Vertändelte Erik Pipp in der 24. Minute noch ohne Konsequenz den Puck und lud Hamburg zum Alleingang ein, den Fritz Hessel entschärfen konnte, hatte Pipp's Nachlässigkeit in der 28. Minute das 1:2 der Gäste zur Folge. Und auch die beiden nächsten Treffer sollten geradezu symbolisch dafür sein, dass dies für die Harzer ein gebrauchter Tag war. Zunächst verlor Thomas Schmid den Puck an der gegnerischen blauen Linie und machte den Weg zum 1:3 frei – ausgerechnet nachdem seine Vorderleute mit guten Chancen auf den Ausgleich drängten. Und acht Minuten später machte es ihm Patrik Franz an der gegnerischen blauen Linie nach und es stand 1:4.

Pipp, Schmid und Franz – alles Spieler, denen man eigentlich gar nicht böse sein kann, eben weil sie in dieser Saison schon viele ganz starke Leistungen gezeigt haben. Doch das ausgerechnet diese drei Spieler die Niederlage einleiteten war ebenso bezeichnend wie die Tatsache, dass sich Max Bauer (ein Tor, eine Vorlage), Marcel Deich (zwei Vorlagen) und Patrik Dzemla (ein Tor, eine Vorlage) die Punkte für die beiden Harzer Tore aufteilten. Drei Spieler, denen man den Ertrag aus ihren bisherigen Leistungen natürlich sehr gönnt, die jedoch nicht primär das Toreschießen in ihrer Stellenbeschreibung stehen haben.

Nun gilt es für Trainer Bernd Wohlmann unter der Woche die richtigen Worte zu finden. Denn auch seine Gemütslage schwankte in der anschließenden Pressekonferenz zwischen „schwer enttäuscht ob der gezeigten Einstellung“ und „Ich kann den Spieler keinen Vorwurf machen“ angesichts der schweren vergangenen Wochen und sicherlich auch der kritischen Situation, in der sich das Falkenteam befindet und die den Kopf nicht frei hält. Zwar liegt man nur drei Punkte hinter Timmendorf, doch haben diese zwei Spiele weniger als die Harzer. Ein Umstand, der die Falken geradezu dazu verdammt, nun am besten schon am kommenden Wochenende in Erfurt und zu Hause gegen Herne eine Siegesserie zu starten.Hei

Sport

FC Seesen hakt den Aufstieg ab

MTV E-Jugend holt Heimsieg

Zwischen Neuwallmoden und dem Nürburgring