Rekordbeteiligung beim Gottesdienst im Pfarrgarten

Pfarrverband lädt nach Bornhausen ein / Viele besondere Momente / Auch Bilderläher und Mechtshäuser dabei

Die große, bunte Gemeindeschar feierte einen fröhlichen Pfingstgottesdienst. Jede verfügbare Sitzgelegenheit, auch die Küchenstühle, wurde in den Garten getragen.

Bornhausen. Irgendwann ist immer das erste Mal. Pfarrerin Claudia Falkenreck-Wünsche hat in ihrem Leben schon unzählige Gottesdienste gehalten, immerhin wohnt die Familie schon seit über 15 Jahren im Bornhäuser Pfarrhaus, doch eine Sache hat sie bisher noch nicht getan, wie die Kirchenfrau im Gespräch mit dem „Beobachter” verriet, nämlich einen Gottesdienst im Bornhäuser Pfarrgarten – am Sonnabend war es endlich so weit und der sollte alles bisherige übertreffen.

Abwechselnd lädt der Pfarrverband der Kirchengemeinden St. Catharina Bornhausen und Mechtshausen-Bilderlahe zu Pfingsten nach Mechtshausen oder Bornhausen ein, letzteres war in diesem Jahr dran, es sollte ein ganz besonderer werden, denn die Familie der kleinen Ella aus Bornhausen hatte sich den Tag für die Taufe der Tochter ausgeguckt. Mehr als 150 Gäste kamen zum Pfingstgottesdienst in den idyllischen Pfarrgarten – die Jüngste wenige Monate alt, der Älteste 94 und alle hatten Platz, aber nur, weil auch die Küchenstühle der Pfarrersfamilie Wünsche in den Garten geholt wurden.

Musikalisch bereichert wurde der Gottesdienst von Annemarie Werner am Keyboard und den großen und kleinen Flötenspielern unter der Leitung von Heike Sperling. Claudia Falkenreck-Wünsche hatte sich für den Gottesdienst einiges einfallen lassen, auch die Gäste waren gefordert, weil es zunächst unter den großen Bäumen des Gartens noch etwas kühl war, wurden alle eingeladen zu einer kleinen Morgengymnastik – das brachte schon viel Spaß.

Zu Beginn des Gottesdienstes hatten alle ein Streichholz bekommen, und in der Predigt wurde gefragt, was man damit machen könnte. „Feuer machen“ – war die Idee. Aber es wurde dann schnell deutlich, einfach so kann man mit einem Streichholz das nicht anstellen, denn dazu braucht man ein Gegenüber, eine Reibungsfläche. „Und auch der Glaube ist so etwas wie ein Streichholz. Jeder und jede bekommt ihn geschenkt, aber er braucht ein Gegenüber, braucht Kontakt, damit er seiner eigentlichen Bestimmung nachkommen kann”, so die Pfarrerin. Der Funke sprang über.

Höhepunkt war zweifelsohne die Taufe der kleinen Ella, und hier musste sich Claudia Falkenreck-Wünsche etwas einfallen lassen, denn einen festgemauerten Taufstein gibt es im Pfarrgarten nicht, so griff sie auf einen „lebendigen Taufstein“ zurück – Ellas Brüder und etliche andere Kinder hielten die Schale mit dem Taufwasser, das ihre Patinnen, Brüder und manch anderer mitgebracht hatte. Jene, die die Taufschale bildeten, waren dichte, aufmerksame Zeugen. Die kleine Ella hatte es sichtlich genossen.

Im Anschluss wurde fröhlich weiter gefeiert – viele hatten leckere Salate und vorzügliche Kuchen gespendet; es wurde gegrillt, die Konfirmanden waren besonders engagiert, hatten Stockbrot vorbereitet, Waffeln, Crêpes und Sandwiches gebacken sowie Getränke verkauft. Zudem konnten sich die Kinder bei einigen Spielen ausprobieren. Besonders war, dass sowohl die „altgedienten“ Kirchenvorsteher, als auch die neu gewählten, die noch nicht einmal offiziell eingeführt worden sind, gemeinsam dieses Fest mit viel Freude verantwortet hatten.

Dieser Gottesdienst geht als ein besonderer mit Rekordbeteiligung in die Geschichte ein. Gefreut hat sich die Kirchenfrau, dass sich nicht nur die Bornhäuser, sondern auch die Bilderläher und die Mechtshäuser auf den Weg gemacht haben. Ihre OpenAir-Premiere im Pfarrgarten hat Claudia Falkenreck-Wünsche mit Bravour am diesem Tag gemeistert.syg

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