Basketball

Siegesserie reißt im 24. Spiel

MTV Seesen verliert Spitzenspiel in Groß Ilsede 103:92

Erstmals nach der Wiedergründung vor eineinhalb Jahren mussten sich die Seesener Basketballer in einem Pflichtspiel geschlagen geben. Die Chance auf die Meisterschaft bleibt aber weiter bestehen.

Seesen. Irgendwann musste es passieren, nach saisonübergreifend 23 Pflichtspielsiegen in Folge gingen die Basketball-Herren des MTV Seesen nun erstmalig seit Neugründung in der Liga als Verlierer vom Platz. Gegen den neuen Tabellenführer VT Union Groß Ilsede gerieten sie früh in Rückstand und sollten sich hiervon im Laufe des Spiels, trotz einer zwischenzeitlich starken Aufholjagd, nicht mehr erholen.

Seesen ging im ersten Angriff des Spiels durch einen erfolgreichen Abschluss von Jakob Menzel mit 2:0 in Führung, dies sollte jedoch die einzige Führung im gesamten Spiel gewesen sein. Zu routiniert spielten die Süd-Peiner ihre Angriffe gegen die Seesener Ball-Raum Verteidigung aus. Selbst wenn eine Angriffsfrequenz, diese darf beim Basketball maximal 24 Sekunden dauern, gut verteidigt wurde, trafen die Groß Ilseder auch die schwierigen Würfe oder sammelten die Abpraller am offensiven Brett ein und nutzten die Zusatzversuche für einfache Punkte. Oliver Küpper und André Berwing, ein Innen- und ein Außenspieler, hießen die Erfolgsgaranten für die rot-gekleideten Ilseder. Sie konnten im ersten Viertel gemeinsam 19 Punkte, somit sechs mehr als die gesamte Seesener Mannschaft erzielen und trugen so einen großen Teil zur 25:13-Führung nach dem ersten Viertel bei.

Das zweite Viertel lief für Seesen zumindest offensiv etwas besser. Man konnte gegen die eigentlich recht offene Ilseder Manndeckung die Schützen freispielen und somit immerhin 28 Punkte selbst erzielen. Eigentlich eine Punkteausbeute, mit der man zufrieden sein kann, nicht jedoch am vergangenen Sonntag. Ilsede ließ weiter Ball und Gegner laufen und zog zudem noch viele Fouls. Einige Pfiffe der mit den Ilsedern per-Du sprechenden Schiedsrichtern erschienen nach Ansicht der Seesener als fragwürdig, sollen jedoch keine Entschuldigung für die gezeigte Leistung sein. Zur Halbzeit stand ein 41:56, somit also ein Fünfzehn-Punkte-Rückstand zu Buche. Man nahm sich für die zweite Halbzeit enorm viel vor im Lager der Seesener. Man wollte schneller und aggressiver spielen, wie es schon zu Beginn des Spiels gefordert wurde. Allerdings war das einzige was aggressiver wurde, die Stimmung gegen die Schiedsrichter und den zunehmend provokanter  agierenden Gegner, der bei jeder Möglichkeit versuchte, die Unparteiischen in ihrem Handeln zu beeinflussen.

Beim Stand von 76:48 in der 25. Spielminute nahm Seesen nun eine Auszeit. Es sollte nach vorne gehen – mit dem Mut der Verzweiflung versuchte der MTV eine Mann-gegen-Mann-Pressverteidigung über das gesamte Feld. Dies schmeckte Ilsede zunächst überhaupt gar nicht, verkürzte man doch den Abstand innerhalb von zwei Minuten auch ohne den verletzt ausgeschiedenen Gomez Stevens auf 63:78.
Nach der Ilseder Auszeit gestaltete sich das Spiel zunächst ausgeglichener und man ging mit einem 68:82 in den letzten Spielabschnitt. Nun ging es heiß her. Seesen strotzte endlich vor Energie, besonders Luis Alberti kam dies wieder einmal zugute. Er konnte nun ein ums andere mal sein Tempo ausspielen und einfache Punkte erzielen. Groß Ilsedes Kräfte schwanden, dies erreichte seinen Höhepunkt in der 38. Spielminute, als man durch ein erfolgreiches „And 1“ (Treffer trotz Foul mit anschließendem Freiwurf)  von Marco Rieke auf 89:92 herankam. Alles schien möglich, doch Konzentrationsschwierigkeiten und weitere technische Fouls, die dem Gegner sowohl einfache Punkte an der Linie, als auch wertvolle Zeit zum Durchatmen gaben, entschieden die Partie am Ende doch in Richtung der Peiner.

Auch das foulbedingte Ausscheiden von Oliver Küpper kurz vor Schluss änderte nichts mehr am Ergebnis. Vor allem die ungleiche Foulverteilung von 17:35, insbesondere die Verteilung von technischen Fouls lässt zwar die Frage zu, ob hier nicht womöglich mit zweierlei Maß gemessen wurde, jedoch wäre mit einer über 40 Minuten konstanten Leistung trotz allem ein Sieg drin gewesen.

Die routinierten Spieler der VT Union stehen nun wieder auf dem ersten Tabellenplatz, dies kann vermutlich höchstens noch im direkten Aufeinandertreffen am letzten Spieltag korrigiert werden. Dafür muss jedoch vorher wieder eine Leistungssteigerung her, um die zuvor anstehenden Auswärtsspiele gegen Winnigstedt und Börßum siegreich gestalten zu können.red

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