Laufen

Über den Heber zur Berglauf-Weltmeisterschaft nach Andorra

Carolin Peuke bereitet sich auch bei den Großeltern in Bilderlahe vor

Für sie geht es demnächst in die Berge Andorras zur Weltmeisterschaft im Berglaufen: Carolin Peuke.

Bilderlahe. Sie will hoch hinaus, im wahrsten Sinne des Wortes: Carolin Peuke startet am 16. September bei der Berglauf-Weltmeisterschaft in Andorra. Die 18-Jährige startet für Eintracht Hildesheim in der U20. Die in Oldenburg geborene und mit sechs Jahren nach Holle gezogene Peuke hat intensive Beziehungen auch nach Bilderlahe. Denn dort wohnen ihre Großeltern Irene und Wilfried Peuke. Und die Berge rundherum sind als Vorbereitung natürlich ideal. Doch schon während ihrer gesamten Läuferkarriere, die mit 14 Jahren so richtig Fahrt aufnahm, ist sie gerne im Seesener Ortsteil: „Es ist mal ein anderes Gelände, als vor der Haustür“, erklärt sie.

Und natürlich sind die Großeltern stolz darauf, dass ihre Enkelin es schon so weit gebracht hat. Wann immer es möglich ist, sind sie unterstützend tätig. Ob mit einem Kuchen nach dem Training oder mit Fahrdiensten – sie stehen immer bereit. „Wir haben schon einige Kilometer im Auto zurückgelegt, um Carolin zum Training oder zu Wettkämpfen zu fahren.“ Schließlich muss sie mehrmals in der Woche von ihrem Heimatort Holle zum Trainingsgelände nach Hildesheim gebracht werden. Daher ist sie ihrer Familie auch sehr dankbar, nicht nur für das ständige Fahren. Ihre Zwillingsschwester Saskia fährt zum Beispiel häufig mit dem Rad neben ihr und feuert sie bei den Bergläufen an.

Sieben Einheiten in sechs Tagen

An sechs Tagen in der Woche absolviert sie sieben Einheiten: „Einen Tag braucht der Körper dann Ruhe.“ Nur in der Woche vor einem wichtigen Wettkampf wird das Pensum reduziert. Pausen gibt es kaum, berichtet Peuke: „Nach dem Saisonhöhepunkt gibt es drei Wochen Urlaub.“ Da kommen im Laufe des Jahres schon einige tausend Kilometer zusammen.

Angefangen hat die 18-Jährige eigentlich mit Tennis, zusammen mit ihrer Schwester. „Die beiden haben den Bezirk Hannover ganz schön aufgemischt“, erinnert sich Großvater Wilfried. Problematisch wurde es immer dann, wenn die beiden aufeinandertrafen. „Für wen bis du heute“, ging dann die Frage an die Eltern. Mit elf Jahren wechselten beide zur Leichtathletik, mit 14 Jahren spezialisierten sie sich auf das Laufen und es wurde leistungsorientierter betrieben. In den Jahren 2015 und 2016 qualifizierte sich Carolin Peuke schon für die Deutschen Meisterschaften.

Sie hatte sich für die längeren Strecken entschieden und noch einmal spezieller ab 2016 für Hindernisläufe. Schwester Saskia ist eher im Sprintbereich zuhause. „Da ist es natürlich deutlich schwieriger, sich für große Wettbewerbe zu qualifizieren, weil die Konkurrenz viel größer ist“, erzählt Carolin. Immerhin war sie aber auch schon bei den Norddeutschen Meisterschaften.

Carolin Peuke selbst hat schon etwas mehr erreicht. Im Jahr 2015 wurde sie über 3.000 Meter 4. bei den Deutschen Meisterschaften der U16-Juniorinnen. In den beiden Folgejahren gab es die Norddeutschen Titel über 3.000 Meter beziehungsweise 2.000 Meter Hindernis. Mit der Mannschaft gab es auch zwei Siege, nämlich im Crosslauf. International trat sie im vergangenen Jahr erstmals in Erscheinung. Bei der inoffiziellen U18-Weltmeisterschaft in Italien schaffte die künftige Studentin Platz 20 unter 50 Starterinnen. „Das war mein bisher härtester Wettkampf“, meint sie rückblickend.

Mehrere Verletzungen in diesem Jahr

In diesem Jahr ging bei ihr noch nicht viel, Verletzungen hinderten sie: „Ich hatte nacheinander eine Schleimbeutelentzündung, einen Fersensporn und ein Läuferknie.“ Erst einen ernsthaften Wettkampf konnte sie daher in 2018 bestreiten. Im österreichischen Stubaital gelang ihr dann auch gleich die WM-Quali. Am 14. September geht es nach Andorra, zwei Tage später findet der Lauf statt. Auf rund 2.000 Metern Höhe geht über rund 7,4 Kilometer. Dabei sind 576 Höhenmeter zu überwinden. Der Start in Canillo ist auf 1.941 Meter, im Ziel sind die Wettkämpfer bis auf 2.430 Meter hinaufgelaufen. Mit dabei im 16-köpfigen deutschen Aufgebot ist mit Lukas Bunzel übrigens ein weiterer Läufer von Eintracht Hildesheim.

Und wie geht es nach dem Saisonhighlight weiter? Nach dem Abitur am Andreanum in Hildesheim steht zunächst einmal ein Umzug an. Von Holle aus geht es zum Studium nach Jena: „Ich studiere dort dann Ernährungswissenschaften.“ Wie es lauftechnisch weitergeht, weiß sie noch nicht: „Ich schaue mir die Laufgruppe dort mal an und dann entscheide ich das.“ Bis dahin geht es erst einmal bergauf. Erst am Heber, dann im Trainingslager mit der Nationalmannschaft – und dann hoffentlich auch bei der Weltmeisterschaft.dh

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